So geht es mir auch.
Ich fühle mich, vor allem was die Euro Krise anbelangt, so unglaublich verarscht. Jeden Tag muss man sich fragen, welches Versprechen von gestern heute wieder gebrochen wird.
Auf der anderen Seite frage ich mich, sind wir wirklich besser dran wenn Griechenland finanziell vor die Wand fährt. Was wird teurer. Da hört und liest man ja mehrheitlich, dass ein EU Austritt Griechenlands deutlich teurer wäre und das Deutschland stark von einer großen stabilen EU abhängt. (Da frage ich mich dann immer: hatten wir nicht auch schon vor dem Euro, vor einer großen EU nicht auch schon eine florierende, stabile Wirtschaft? Oder verkläre ich das in Kindheitserinnerungen?)
Das ich die dortigen Verhältnisse, zumindest die der meisten Staatsbeamten und die Rentenregeln und die Streikfreudigkeit zum würgen finde, muss ich bei dieser Betrachtung leider hinten an stellen.
Und es ist die Frage, in wie weit die Griechen wirklich etwas für die jetztige Situation selbst können.
Oder ob das Problem letztendlich deutscher Natur, oder besser Kohl'scher Natur ist, der vor 20? Jahren die EU Erweiterung auf Biegen und Brechen durchgesetzt hat, im Bewusstsein das Zahlen gefältscht sind, im Bewusstsein, dass eine schwache Wirtschaft wie Griechenland auch eine schwache Währung braucht. Und das ein stabiler Euro absolutes Gift ist für solch ein Land.
Um den Bogen wieder zu den Parteien zu schwingen: Tendentiell kann ich mich am ehesten mit der FDP identifizieren.
Kein Betreuungsgeld, keine GR Hilfen, kein sonstiger Schwachsinn der Geld kostet.
Aber: Die Lobby der FDP, und die Weigerung an die richtig dicken Gehälter ranzugehen (die halt auch klar zur Wahlklientel der FDP gehören) macht sie wieder unwählbar.
Die SPD ist mir zu viel sozial (wie es der Name halt schon suggeriert). Ich/Wir haben jahrelang neben einem Hartz IV Paar gewohnt, die beide nie arbeiteten gegangen sind in den letzten 10 Jahren mit Ausnahme von Gelegenheitsjobs oder schwarz, immer neue Kinder bekommen haben und gefühlt keinen so schlechten Lebensstandart hatten.
Wenn ich da meine ehemalige Partnerin betrachte, die mit Abitur, einer qualifizierten Büro/Vermittlertätigkeit und einem Arbeitsaufwand von 45 Stunden so 1300 Netto raus hat, kann ich immer nur den Kopf schütteln.
CDU: Wird für mich immer eine Großbauer Partei bleiben, die stark die oberen Gehaltsschichten schützen will.
Grüne: Noch am ehesten wählbar, (bis auf einige Umweltaspekte
leider kann ich mich mit keinem ihrer Politiker auch nur ansatzweise identifizieren.
Piraten: Sind halt für mich ein großer Witzverein der nichtmal als Protestpartei taugt.