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Martin's TT-Tagebuch

Hier könnt ihr euch ein Tagebuch einrichten und selbst verwalten.
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martinspinnt

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Grosser Tag mit vielen Materialtests

BeitragDo 14. Mai 2015, 19:01

Da heute nationaler Feiertag ist und ich den ganzen Tag eine Unmenge an Zeit hatte, hab ich mich entschlossen, den KN-OX durch Tests an der Ballmaschine noch etwas näher auf den Zahn zu fühlen. Seit ich mit KN-OX spiele, gibt es für mich bloss noch vier Grundschläge: Push, Drive, Loop & Chop. Push und Drive sind tischnahe Schläge mit eher zentralem Treffpunkt. Loop und Chop sind tischferne Schläge mit eher tangentialem Treffpunkt. Ich hab zehn KN-OX auf diese vier Grundschläge hin getestet und zwar so, dass ich jeden Schlag 15-20 Mal wiederholt und jeweils eine Note bis 5 vergeben habe. Irgendwann hab ich für mich die Frage beantworten müssen, für welches Spielsystem denn so ein Teil gut ist? Das führte zu einem neuen Bewertungssystem. Der wichtigste Schlag erhält die 4-fache Punktzahl des ermittelten Wertes, der zweitwichtigste Schlag die 3-fache Punktzahl, ... In meinem System steht CHOP für den Wert der langen Abwehr, PUSH für den Wert des Druckschupfs, DRIVE für den Wert des Konters und LOOP für den Wert des Topspins.

DEF (Klassische Abwehr mit gelegentlichem Angriff mittels Schüssen)
4 x CHOP, 3 x PUSH, 2 x DRIVE, 1 x LOOP
DEF+ (Moderne Abwehr mit häufigen Angriffen mittels Topspin)
4 x CHOP, 3 x LOOP, 2 x DRIVE und 1 x PUSH
DIS (Störspiel bzw. tischnahes passives Spiel mit Schuss als Angriffswaffe)
4 x PUSH, 3 x DRIVE, 2 x LOOP, 1 x CHOP
OFF (Angriffsspiel mit viel Topspin und Schuss bzw. Schlagspins)
4 x LOOP, 3 x DRIVE, 2 x PUSH, 1 x CHOP

Getestet habe ich: FRIENDSHIP 799; 802; 802-1; 802-40; Dr. Evil; ANDRO Classic, SPINLORD Degu; YASAKA Cobalt @; YASAKA A-1.1 A1; YASAKA A-1.1 A2; Dank Excel lässt sie die Berechnung super einfach programmieren und so sieht nun die Tabelle mit den getesteten Belägen aus:



Ich hab den 802-1 mit doch relativen harten und kurzen Noppen das erste Mal gespielt und war erstaunt, dass sich der sicherer spielt wie der 802. Degu und 802-1 haben in der Defensive die Nase vorne und der Dr. Evil in der Offensive.

Das gleiche Bewertungssystem hab ich auf meine Hölzer angewendet. Also alle Beläge abgezogen und nur mit dem puren Holz den gleichen Test gemacht. Endlich habe ich ein Tool zur Verfügung, mit dem ich auch Hölzer testen, vergleichen und einem geeigneten Spielsystem zuordnen kann. So was schaut dann so aus, wobei H das Kürzel für meine Stiga Hornets ist und GS das Kürzel für ein Stiga Gold Star ist. Dieses Hölzer stammen aus den 50ern des letzten Jahrhunderts und zeichnen sich durch eine extreme Kontrolle plus guten Angriffsoptionen aus.



Es ist gut möglich, dass ich irgendwann alle meine Noppenbeläge und Hölzer auf diese Art und Weise testen werde :D
Cheers, Martin

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martinspinnt

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Das ideale Spielsystem

BeitragFr 15. Mai 2015, 05:38

Beidseitige Spielsystem
Was gibt dem Spieler die Gewissheit, dass er das Spielsystem spielt, was zu ihm passt? Ausgehend von meinem letzten Bewertungssystem gilt es erst einmal den liebsten Schlag auf der VH und RH zu ermitteln. Es ist der Schlag, den du tausend mal spielen kannst und nicht müde wirst, ihn noch weitere tausend mal in allen Variationen zu spielen. Bei mir ist es ganz klar die lange Abwehr. Ich kann stundenlang beidseitig abwehren und mir wird es dabei nie langweilig. Das heisst für mich, dass ich unbedingt Abwehr spielen sollte. Es gibt bekanntlich die klassische Abwehr und die moderne Abwehr. Klassische Abwehr greift ab und zu mit harten Kernschüssen an. Die moderne Abwehr greift schneller an und das eher kontrolliert mit Topspin. Die nächste Frage lautet also, spiele ich lieber Konter bzw. Schuss oder doch lieber Topspin. Ich kann diese Frage rein für mich auch klar beantworten, denn ich spiele lieber Topspin. Also muss ich moderne Abwehr spielen, um langfristig ein glücklicher und erfolgreicher TT-Spieler zu sein. Der Störspieler spielt wohl problemlos stundenlang Druckschupf und Abstecher mit der RH und ist kaum je in der Halbdistanz anzutreffen. Der harte Endschlag mit Schuss oder Schlagspin passt zu seinem Spielsystem. Wenn dein liebster Schlag der DS und Abstecher mit Material auf der RH ist und du gerne mit einem harten Angriff auf der VH punktest, bist du der klassische Störspieler.

Mischsysteme
Ich bin mir nicht sicher, ob es Sinn macht, Mischsysteme zu spielen. Das sind Systeme, wo der Spieler z.B. auf der RH Störspiel und auf der VH ein offensives Spiel mit viel Topspin spielt. Das Problem bei diesen Systemen ist die Distanz, denn stören tut man sehr nahe am Tisch und Topspin spielen von weiter hinten. Die Mischung Abwehr auf der RH und Angriff auf der VH kann schon Sinn machen, wobei ich es bei diesem System immer irgendwie schade finde, dass die Abwehrer auf der VH selten abwehren tun. Auf mich wirkt das ein wenig gespalten, obwohl es da namhafte Vertreter gibt.
Cheers, Martin

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hebel_st

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Re: Martin's TT-Tagebuch

BeitragFr 15. Mai 2015, 10:19

Martin was hab ich dann für ein System? RH von abstechen bis lange Abwehr und VH wird nur für Angabe bzw mal reinheben benutzt.
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martinspinnt

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Re: Martin's TT-Tagebuch

BeitragFr 15. Mai 2015, 14:50

@hebel_st
Du hast ein eigenes System entwickelt :)

Was machst du eigentlich, wenn dir die Gegner weit in die VH ziehen? Ich stelle mir vor, dass du dadurch ziemlich berechenbar wirst. Ich würde dir öfters weit in die VH spielen und dann nach Möglichkeit weit in die RH oder in den Wechselpunkt.
Cheers, Martin

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hebel_st

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Re: Martin's TT-Tagebuch

BeitragFr 15. Mai 2015, 15:40

Da wird mit RH auf VH abgewehrt. Langer Arm und irgendwie die Noppe rein. Wird schon schief gehen. :D
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martinspinnt

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Re: Martin's TT-Tagebuch

BeitragFr 15. Mai 2015, 15:54

Du hast schon mal den grossen Vorteil, ein unkonventionelles System zu spielen, woran sich die Gegner erst mal gewöhnen müssen :D
Cheers, Martin

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Training mit Ding Yi

BeitragFr 15. Mai 2015, 17:28

Heute hatte ich Privattraining mit Ding Yi. Er war richtig geschockt, als ich mit meinem Hardbat-Schläger antanzen kam. Ich hab ihm erklärt, dass ich vorhabe, Schwamm drunter zu tun. Die Sache hat ihm keine Ruhe gelassen und er hat mir dann einen 0.6 mm Schwamm unter den roten 802-1 und einen 1.0 mm Schwamm unter den schwarzen Degu geklebt. Die Chinafraktion kennt sich bestens aus mit dem verkleben von Obergummi und Schwamm. Johnny, wie ihn hier alle nenne, war sichtlich erleichtert, als ich gut damit zurecht kam. Zuhause angekommen hab ich an der Ballmaschine den üblichen Test gemacht. Ja, mit Schwamm spielen hat seine Vorteile. Allgemein gehen fast alles Schläge besser vor allem der Angriff. Der Dr. Evil hat deutlich mehr Schnittweiterleitung und damit US in der Abwehr produziert, ist jedoch etwas schwieriger zu kontrollieren. Der 802-1 hat durch den 1.0 mm Schwamm allgemein zugelegt ausser in der langen Abwehr. Ich werde den 801-1 noch ein paar Trainings testen. Johnny war auf jeden Fall nicht besonders begeistert von dem Belag, fand den Degu jedoch gut. Ich habe gefilmt, brauch jedoch noch eine gewisse Zeit, weil da ziemlich viel Material dabei ist. Johnny baut im Vertrieb von DONIC seine eigene Serie mit diversen Belägen (KN, LN, Anti) und Hölzer (Kombiholz, OFF-Hölzer) auf. Die LN von ihm ist schon registriert. Als Hersteller dient der Name DINGO SWISS und die LN heisst ZIK ZAK. Er hat mir auch sein neue kurze Noppe DINGO zum spielen gegeben, die einen guten Eindruck machte. Momentan arbeitet er auch noch an einem eher glatten ANTI, mit dem trotzdem gut angegriffen werden kann. Sein Material hinterlässt einen sehr soliden Eindruck und ich bin gespannt auf die Test der beiden Noppenbeläge, die im Juli auf den Markt kommen.
Cheers, Martin

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Erfahrungen mit dem dünnen Schwamm unter der KN

BeitragFr 15. Mai 2015, 22:05

Eigentlich war ich nach dem Training mit Johnny etwas geschafft und doch wollte ich die KN mit dünnem Schwamm mal im Training am Abend testen. Spass sieht anders aus, denn gegen die Lullibälle meiner tiefer klassierten Mitspieler sah es mit dünnen Schwamm nicht toll aus. Ich war gezwungen mit Spin zu spielen, was die nicht weiter verunsichert hat. Ein solcher Ball muss denen wohl wie ein Konterball entgegen kommen. Mit dem Hardbatschläger hab ich gegen Lullibälle ein viel sicheres Gefühl. Jetzt dreht sich das Karussell, denn ich muss ermitteln, wie viel Schwamm ich brauche, um tote Bälle sicher angreifen zu können. Auf der RH brauch ich mindestens 1.0 mm und auf der VH 1.5 mm. Es könnte so weit gehen, dass ich auf der VH 2.0 mm Schwamm brauche und auf der RH 1.5 mm. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich das gut finden soll. Hardbat hat so viel mehr Spass gemacht. Mit Schwamm muss ich wieder ackern und Topspin ziehen, um zu punkten. Ich hoffe für meine Mitspieler, dass ich schlussendlich nicht wieder zum Hardbatschläger greife. Wenn ich mich damit am wohlsten fühlen sollte, soll es so sein. :D
Cheers, Martin

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Differenz zwischen Ballmaschine und Halle

BeitragFr 15. Mai 2015, 23:48

Ich frag mich schon lange, wie ich diese Diskrepanz zwischen Training an der Ballmaschine bzw. am Balleimer und der Wirklichkeit am Tisch im Verein und Wettkampf schliessen kann. Der 802-1 spielt sich an der Ballmaschine total sicher und auch der Dr. Evil stört wie :pig: - Gegen tiefer klassierte Gegner schaut es komplett anders aus, denn da kommt weder ordentliches Tempo noch viel Spin. Beides ist ein K.O.-Kriterium für Noppenbeläge. Ich muss die Ballmaschine wohl auf leichten US einstellen, um mehr realistische Werte zu erhalten. :D
Cheers, Martin

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KN OX vs Schwamm

BeitragSa 16. Mai 2015, 09:34

Ich hab's echt versucht und dachte erst, dass dünner Schwamm die Lösung für die KN ist. Zwischen dem Gummi und dem Holz ist da dieses unberechenbare und poröse Zeugs genannt Schwamm, womit die Kontrolle erst einmal besser zu sein scheint und bei genauerer Betrachtung sich der Belag bloss unpräziser spielt und fehlerverzeihender ist. Klar ist Schwamm schneller als das blosse Gummi, das wissen wir spätestens seit der Weltmeisterschaft 1952 als Hiroji Satō mit seinem Schwammschläger wie aus dem Nichts auftauche und Weltmeister wurde. Mit dem Schwamm verschwindet dieser direkte Kontakt zum Schläger, wo das Holz und das Noppengummi eine Einheit eingehen, genauso wie es der Schläger mit der Hand tut. Ich stehe am Punkt, wo es mir echt egal ist, wenn die Leute meinen, dass man mit dem Hardbatschläger gegen modernes Material unmöglich bestehen kann. Johnny und all die anderen werden sich schon noch daran gewöhnen, da bin ich mir sicher. Ich glaub, dass ich in meiner aktuellen Liga bestehen kann und zwar mit einer sicheren und variantenreichen Abwehr mit eingestreuten Angriffen.
Cheers, Martin

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Grobmotoriker

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Re: Martin's TT-Tagebuch

BeitragSa 16. Mai 2015, 09:43

Ich finde es schon interessant, dass du , überspitzt formuliert, meinst es besser zu wissen als Ding Yi. Natürlich kannst du jetzt wieder mit dem Spaßfaktor argumentieren, was auch valide ist, aber "in der Sache" wird mMn. die Luft schon dünn. Ein gravierender Faktor könnte auch sein, dass menschliche Gegner unregelmäßig spielen und du durch exzessives Robi-Training da einfach Umstellungsprobleme hast, oder nicht so gut antizipierst wie du vielleicht glaubst.
Es könnte natürlich auch am Schuhwerk liegen, weil ich schätze du spielst, anders als im Video, nicht mit Badelatschen in der Halle :P :cheers:
Holz:BTY Innerforce AL (vorher: BTY VSG Twist 1 (All+))
VH:BTY Roundell 1,9 mm
RH:Sriver G3 FX 1,7 mm
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Re: Martin's TT-Tagebuch

BeitragSa 16. Mai 2015, 10:35

@Grobmotoriker
Genau, ich weiss besser wie Ding Yi, was mir persönlich mehr gefällt und gut tut. Sollte übrigens jeder so sehen und sich nicht von irgend welchen Lehrmeinungen "versklaven" lassen. :P :cheers:
Cheers, Martin

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Re: Martin's TT-Tagebuch

BeitragSa 16. Mai 2015, 11:02

Ruhe kehrt ein und ich gehe in Zukunft mit meiner kleinen Armada von old school Hardbats zum Training, schau welches Holz mir am besten gefällt und gut ist. Die Hölzer stammen aus den 50ern des letzten Jahrhunderts, ich liebe diese Teile und orthodoxe kurze Noppen passen da einfach am besten drauf.

Cheers, Martin

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Was macht eigentlich die Hand beim TT?

BeitragSa 16. Mai 2015, 13:33

Ich hab mich vom Buch "THE INNER GAME OF TENNIS" inspirieren lassen und versuch eine neue Methode zu trainieren. Der Autor Timothy Gallwey beschreibt darin, dass eine Person offenbar aus einem ICH und einem SELBST besteht. Das ist gut zu erkennen, wenn sich z.B. während einem Match die Leute ständig Anweisungen geben. Der Persönlichkeitsanteil, der Anweisungen gibt und bewerten tut ist das ICH und der Empfänger, der die Anweisungen ausführt, nennt er das SELBST bzw. ICH2. Wenn es um technische Verbesserungen geht, arbeitet er stärker mit dem Selbst als mit dem Ich, das ständig Ziele vorgibt und bewerten tut.
Reine Aufmerksamkeit bietet ein tolle Möglichkeit, TT-Schläge zu verbessern. Es geht nicht darum, sich Anweisungen zu geben, sonder dem Selbst, seinem Instinkt oder seinem Unbewussten stärker zu vertrauen. Durch reines Beobachten ohne die Bewertungen des Ich's beginnen sich Bewegungsabläufe zu verändern. Dazu braucht es Vertrauen in die eigenen Instinkte. Ich werde systematisch vorgehen und an der Ballmaschine einfach nur beobachten, wie sich meine Hand bei den einzelnen Schlägen bewegt. Ich werde mir keine Anweisung geben, mit mehr oder weniger Handgelenk zu spielen und einfach nur zuschauen, was die Hand so tut und wie sich dadurch die Schlagtechnik verändert. Ich beschränke mich dabei auf die beiden tischnahen Schläge Schupf und Konter mit VH und RH.

Cheers, Martin

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martinspinnt

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Was macht eigentlich die Hand beim TT? #2

BeitragSa 16. Mai 2015, 15:16

Sehr schön, die Hand lebt. Es schaut so aus, dass es in Richtung kurzer Topspin beim "Konter" geht. Die VH kann das schon recht gut, sie muss sich nur umgewöhnen. Hab früher ziemlich anders gekontert. Wir sprechen im TT oft von der VH und der RH und beide Male steckt das Wort "Hand" darin. Schon komisch, es scheint jeder andere Körperteil wichtiger zu sein, wenn es um Anweisungen bezüglich Technik und Timing geht, als die Hand. Dabei hat die Hand eine bedeutende Rolle in der Entstehungsgeschichte der Spezies "Homo sapiens". Schön ist auch, dass die RH hier von der VH lernt und den Ball noch etwas tangentialer zu treffen beginnt. Auch der VH-Schupf gelingt mir besser, da ich diese schnelle Hacke beherrsche, was die RH gar nicht kennt. Ich bleib dran, schau wie sich der Einsatz der Hand entwickelt und mach ein Video, wenn ich eine gewisse Stabilität der Handbewegungen erreicht habe.

Cheers, Martin

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martinspinnt

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Was macht eigentlich die Hand beim TT? #3

BeitragSa 16. Mai 2015, 17:17

Cool, die Veränderung ist voll im Gange. Ich übe nur noch PUSH mit VH und RH. Ursprünglich hat mein ICH angenommen, dass die Seitenwischerbewegung ideal für diesen Schlag ist. Nur blöd, dass der Seitenwischer in der Praxis am Tisch mit echten Gegnern so noch nicht wirklich funktioniert hat. Ich hab mir wohl gedacht, es braucht einfach noch mehr Übung. Meine Hand hat beim Üben an der Ballmaschine immer stärker begonnen zu hacken, dieser Schlag mit unglaublich viel Handgelenk und kurzer Ausholbewegung. Erst bemerkte ich es auf der VH und später hat auch die RH mit der Hacke begonnen. Nicht mein ICH hat diesen Schlag erzeugt, sondern mein ES, mein Körper oder mein Unbewusstes. Jetzt wird es richtig spannend, denn sofort kommt das ICH und denkt sich, "Hey, das ist ja sowas von cool, denn ich kann einmal mit der Hacke schupfen und einmal schnittlos mit steifem Handgelenk!" Weil die Hacke nur ein kurze Ausholbewegung benötigt, ist es möglich, dass ich so vom Mitspieler fast unbemerkt einmal mit viel Schnitt und einmal mit wenig Schnitt spielen kann...

Cheers, Martin

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Deserteur

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Re: Martin's TT-Tagebuch

BeitragSa 16. Mai 2015, 17:50

Machst du das, was du uns hier beschreibst alles an der Ballmaschine?
Normaler Schläger: VH: Tenergy 80 1.9 RH: Roundell 1.7 Viscara light
Ersatzschläger: VH: Sriver G3 1.9 RH: Roundell 1.7 Holz Buran CCF
Spaßprügel: VH: Sriver L 1.7 RH: Feint Long III 0.5 Oh Sang Eun Medium
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martinspinnt

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Re: Martin's TT-Tagebuch

BeitragSa 16. Mai 2015, 17:58

@Deserteur
Ja, ich mach das an der Ballmaschine. Solche Dinge gehen mit Balleimer oder einem Trainer, der auf einer ähnlichen Linie ist und sonst nur an der Ballmaschine. Jetzt kannst du dich fragen, warum ich an der Ballmaschine übe :D

PS Sorry, ich hab falsch formuliert im vorletzten Post und grad korrigiert ;)
Cheers, Martin

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martinspinnt

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Was macht eigentlich die Hand beim TT? #4

BeitragSo 17. Mai 2015, 09:59

Jetzt ist üben angesagt. Ich kann den Schlag mit wenig Spin und viel Spin mittlerweile gut differenzieren, was den Einsatz der Hand betrifft. Im ersten Fall bleibt die Hand sehr entspannt und die Beschleunigung passiert hauptsächlich über den Unterarm. Im zweiten Fall arbeitet die Hand stark mit. Beim Schneiden passiert das mit der Hacke und beim kurzen Topspin mit diesem explosiven nach vorne und oben Schnellen der Hand. Interessant ist, dass sich dadurch zwei einfache Möglichkeiten beim Aufschlag ergeben, nämlich einmal mit viel Schnitt und einmal mit wenig Schnitt. Mit dem US-Service gelingt das soweit recht gut. Beim OS-Service muss ich das noch testen bzw. schauen, wie ich das umsetzen möchte.

Das nächste Thema wird den Augen gewidmet. Ich hab das schon mal vorgetestet und auch da findet Veränderung statt. Wenn ich mich beobachte, wohin meine Augen schauen, findet da eine Veränderung von der entfernten Tischhälfte zur eigenen Tischhälfte statt. Ich fokussiere mehr die eigene Tischhälfte und mich kümmert es weniger, wo der Ball genau landet. Ich glaub, so etwas kann sogar mit peripherem Blick erkannt werden. Es ist jeweils ein gutes Gefühl, wenn ich den Ballstempel erkennen kann. So bin ich ganz nahe dran und es findet eine echte Hand/Augen-Koordination statt.

Ich hab mich gefragt, was das ist, was da beobachtet, wie ich beobachte? Mein linke rationale Hirnhälfte ist es nicht, da ich beim Beobachten nicht bewerte oder nichts erzielen will. Meine rechte Hirnhälfte ist es auch nicht, denn die spielt "bloss". Was zum Kuckuck beobachtet da? Es ist wie so ein Selbstanteil der über der Situation schwebt und zuschauen tut. Echt komisch das Ganze. Ich kann mir selbst zuschauen wie ich dem Ball nachschaue, sehr merkwürdig. Da dieser Anteil so quasi von oben zuschaut, nenne ich ihn einfach einmal mein höheres Selbst ohne damit in die spirituelle Ecke abdriften zu wollen. Ich könnte diesem Persönlichkeitsanteil genauso gut der "Beobachter" sagen, was wohl unverfänglicher ist. Es gibt also das Ich, den Körper und den Beobachter, die an der Geschichte beteiligt sind. Bin gespannt, ob da noch mehr Persönlichkeitsanteile auftauchen. :D

Cheers, Martin

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Was machen eigentlich die Finger der Schlaghand beim TT? #1

BeitragSo 17. Mai 2015, 12:25

Hier geht es wohl um den Griff allgemein, die Druckpunkte, Gleiten des Schlägers in der Hand bei den Wechseln zwischen VH- und RH-Griff, etc. Das Thema tauchte bei mir immer mal wieder auf, wenn ich den Schläger all zu locker gegriffen habe. Mir fällt immer mal wieder auf, dass ich gerne zwischen VH- und RH-Griff wechsle, hab diese Geschichte jedoch noch zu wenig beobachtet bzw. verfolgt. Ich bin gespannt, was sich bei diesem Thema ergibt, denn das Greifen ist wohl eine sehr rudimentäre Angelegenheit, die es bestimmt lohnt, näher zu betrachten.

Cheers, Martin

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