Am Samstag kam das Großblatt und offerierte gleich zwei Überraschungen
- fette 90g

Gewicht; sowas kenne ich von RI nun garnicht, finde es aber nicht schlecht, da ich seit längerer Zeit in genau dieser Gewichtsklasse unterwegs bin
- beim Dotztest im Keller

: auweia, das war ja noch schneller als das Mittelblatt
Also schüchtern beklebt mit
RH: FS 755/OX
VH: Apollo II Sound 1,7mm
Im Training ging das Einkontern problemlos vonstatten. Spaß machte der VH-Block auf gegnerischen Topspin - supersicher und nach Belieben zu gestalten. Lange Verteidigung mit der RH musste einjustiert werden: nicht zu heftig 'reinhacken; was mir aber sehr entgegenkommt, da ich mich mit Handgelenkeinsatz immer schwer tue. Die Bälle kamen dann sehr flach und mit ordentlichem US (ohne "Mördercharakter"). Der RH-Block am Tisch war genauso "gestaltbar" zu spielen wie der der VH und ebenfalls sehr sicher.
In den Trainingsspielen war ich dann hin und weg von der traumhaften Sicherheit, die das Holz vermittelte. Es war unglaublich, was da alles ging. Sehr viel Spaß machte der knallharte Abschuss von halberzigen Topspins der Gegner. Ungläubiges Staunen nebst "Da kannst du doch garnicht !" waren eine nette Belohnung. Auch wenn ich mal in die Halbdistanz zurückgedrängt worden war, konnte ich mit dem Schläger Gegendruck aufbauen. Sehr schön war auch die RH mit dem FS 755. Diese harmlose Noppe entwickelte durchaus unangenehmen Störfaktor. Vor allem konnte ich damit Druck machen also lange Bälle, die schnell in den Gegner hinein sprangen und dabei abtauchten sowie (pseudo)knallharte Schüsse.
Was war weniger schön ? Zum einen die VH bei Topspin auf US-Bälle. Entweder kamen Granaten zustande oder der Ball ging ins Netz, wobei "entweder/oder" nun nicht 50% meint sondern eher 20% Erfolg. So schön Schüsse und Schlagspins mit dem Apollo klappten, hier kam ich mit dem Belag nicht zustande. Ich führe das darauf zurück, dass der Belag zwar "
factory tuned" verkauft wurde, aber dennoch kaum Katapult besaß. Der Belag wölbte sich mit dem OG nach außen, was für mich gegen ein
factory tuning spricht (dann müsste sich der Schwamm nach außen wölben). Zudem war der Belag trotz der aufgedruckten 29° (=> chinesische Härte; sollte so 35° europäisch entsprechen) deutlich härter. Achim selber empfiehlt weiche Flummibeläge wie z.B. den Samba und auch Tester bei OOAK spielen das Holz mit dieser Art Beläge. Was tun ? Apollo mal heftig boostern ? Oder doch auf die Euro-Flummis umsteigen ? Gräßliche Entscheidungsqualen - habe ich doch meine Chinareifen ganz entsetzlich lieb

.
Was weiter weniger schön war und auch immer wenig schön bleiben wird: die monströse Dicke des Griffes

. Die Blattdicke ist 13mm, so dass bei mir der Griff insgesamt 27mm dick ist, was eigentlich schon über der Wohlfühlgrenze von 25mm liegt. Ich werde versuchen, mich daran zu gewöhnen, ansonsten wird der Bandschleifer angeschmissen. Interessenten, die keine dicken Griffe mögen, sollten bei der Bestellung auf jeden Fall auf ultradünne Griffschalen dringen ! Die Dicke des Blattes erschwert auch den Schupf von flachen Bällen über dem Tisch - momentan sehr gewöhnungsbedürftig.
Fazit:
- gewöhnungsbedürftige Dicke der Schnitte
- der Eindruck einer alles überragenden Kontrolle und dies bei hohem Tempo. Das Holz ist absolut kontrollierter als z.B. H&S oder Progress, die beide wesentlich langsamer sind.
Ausblick:
- Test von Desperado auf der RH und weitere Suche nach einem optimalen VH-Gummi
- Einsatz unter Wettkampfstress. Erst diese Nagelprobe wird entscheiden, ob ich dabei bleibe.