Nachdem sich auch das
NaSowas AF als in der Kombination zu (hart/schnell) für meine bescheidenen Fähigkeiten erwiesen hat, hatte ich mich entschlossen, ein zweites
NaSowas FT als Zweitholz zu bauen. Glücklicherweise lag noch ein Balsa-Carbon-Tanne Grundaufbau herum, den ich mir zurückbehalten hatte, um die für mich geeignetste Variante zu bauen. Also flugs ein 1,2 mm Fichtefurnier darauf geleimt und
äh, was war denn das für eine
Fette KeuleCode 199Aufbau1,2 mm Fichte - 1,4 mm Tanne - 1K Carbon - 1 mm Balsa - Carbon Vlies - ... also 9ply
MaßeGroßblatt 165x156 mm, 7,2 mm
Griff 105 mm, 29x23,5 mm, 22 g Schalen
Gewicht 91 g
Eigenfrequenz 1640 Hz
Tja, da hatte ich glatt vergessen, dass ich nicht 0,9 mm Zwischenfurniere sondern 1,4 mm verbaut hatte, die ich zuvor noch auf 0,9 mm hätte abschleifen müssen
. Jetzt sitze ich da mit so einem superfetten (7,2mm) Teil da.
Den ersten Impuls, das Ganze wieder auseinander zu nehmen, habe ich dann aufgrund meiner wissenschaftlichen Ausbildung speziell am Kölner Institut für Genetik unterdrückt. Dort war nämlich ein Nobelpreisträger tätig gewesen
Von 1961 bis 1963 forschte Delbrück an dem neuen Kölner Institut und half dabei, dieses zu etablieren. Dieses erste molekulargenetisch-orientierte Forschungsinstitut in Deutschland hatte Modellcharakter für die Gründung weiterer solcher Institute.
Obwohl er von seiner Ausbildung her Physiker war und damit der naturwissenschaftlichsten* Disziplin entstammte, die den höchsten Grad an Exaktheit und Definition besitzt, so muss ihn sein Abstieg in die Niederungen der Biologie doch Demut gelehrt haben und ihn zu einem weniger bekanntes "Gesetz" geführt haben (nein, deswegen hat er NICHT den Nobelpreis erhalten)
limiting law of sloppiness
You should to be so sloppy that the unexpected may happen but not so sloppy that you don't notice itGrenzgesetz der Schlampigkeit
Man soll so schlampig arbeiten, dass das Unerwartete sich ereignen kann, aber nicht so schlampig, dass man es nicht bemerkt.
Hat mich als Student schwer beeindruckt und hat mir im weiteren Verlauf meiner Karriere etliche neue Erkenntnisse beschert.
Man kann das auch zu 100% auf den Bau von TT-Hölzern anwenden. Schon ein paar Mal haben sich "Fehl"konstruktionen im Nachhinein als hervorragende Hölzer entpuppt, während akribisch deduzierte Konstruktionen einfach nur enttäuschend waren. Nebenbei stehe ich daher den wohldurchdachten und perfekt konzeptionierten "Holz-Universen" diverser anderer Eigenbauer außerordentlich skeptisch gegenüber - als ob die Welt in diesem Vielparameterchaos so einfach wäre.
Also habe ich das Teil erstmal auf GB geschnitten - kleiner geht immer
- und bin ob der 1640 Hz ganz blass um die Nase geworden. Lediglich das
Magic T hatte eine ähnlich hohe Eigenfrequenz und das war ein SB. Ich vermute, auf SB geschnitten wird die
Fette Keule über 1700 Hz liegen.
Dennoch - nur Versuch macht kluch - werde ich das Ding gummieren und mich damit im Neuen Jahr blamieren, bevor echte Aggressoren damit üben dürfen.
* p.s. nur prophylaktisch bemerkt: Mathematik ist KEINE Naturwissenschaft !