Testbericht zum Hellfire rot ox auf NSD (neu) 98Gramm, unversiegelt, mit VH Adidas P7 1.9mm schwarz, mit Klebefolie (TTDD) ohne Spannung montiert:
Anscheinend sind anhand der sich jetzt häufenden Berichte der Tester doch Qualitätsschwankungen in der ersten Charge des Hellfire vorhanden. Meiner hat zwar keine Fingerabdrücke (...man müsste die mal beim LKA überprüfen lassen, vielleicht ist ja ein Treffer dabei
... ), aber die Löcher in der Mitte des Quadrates auf dem rückseitigen Belagboden hatte ich auch.
Von der Größe des Quadrates war ich positiv überrascht, nachdem ich zunächst davon ausgegangen bin, dass der Hellfire nicht ganz auf mein NSD passt, war die Montage mittels TTDD X-Film Folie kein Problem, das Quadrat war groß genug; eine Schicht VOC-Normalkleber auf dem Holz darunter und
ohne jede Spannung ganz sanft auf das Holz gleiten lassen
. Ich habe den frisch montierten Hellfire dann 3 Tage auf dem NSD "entspannen" lassen und am Montag im Training ausführlich getestet:
Grundsätzlich empfinde ich den Hellfire vom Spielgefühl her wie den Dtecs, aber ein bisschen langsamer und kontrollierter, mit gutem Störeffekt und guter Schnittumkehr bei
aktiven Techniken. Ausgesprochen langsam ist der Hellfire m.M.n. nicht, da ist für mich die Referenz der Xiying 979, der ist wirklich langsam.
Im Detail:
Die Noppen fühlen sich etwas härter als die meines Dtecs an, wobei mein Dtecs schon über 3 Jahre alt und dementsprechend weichgeklopft ist. Das Gummi an sich fühlt sich vor allem im Bereich des Schriftfeldes anders, als alle Noppen an, die ich bislang gespielt habe, irgendwie griffiger (nicht klebriger!). Die Noppenköpfe sind fein geriffelt und der Streichtest mit dem Ball ergibt eine hohe Griffigkeit.
Am Tisch:
Hackt man Topspins sehr früh, sofort nach dem Aufspringen
ab, erhält man einen flachen schnellen Ball, der auf der gegnerischen Hälfte sehr flach und mit genügend Rotation abspringt. Wichtig dabei ist aber definitiv die schnelle aktive Bewegung (sieht man im Video auch von Seppes schön). Nur Hingehalten ist der Ball auch flach und schnell, aber völlig leer. Ich empfinde das jedoch nicht als Nachteil, sondern als schöne Variationsmöglichkeit die einen weniger ausrechenbar macht.
Liften und
Ankontern läßt sich am Tisch so ziemlich jeder Ball mit dem Hellfire. Ob Rollaufschlag, Sidespinaufschlag oder Schupfball, der Hellfire hat eine überragende Sicherheit bei offensiven Bällen am Tisch. Auch leere Bälle aktiv annehmen funktioniert sehr sicher (ist m.M.n. der entscheidende Vorteil gegenüber dem Dtecs).
Der
Seitwischer ist analog wie beim Hackblock: Früh angenommen und schnell gewischt
entsteht ein flacher schneller Ball, der auf der anderen Plattenseite schnell, flach und leicht seitlich abspringt. Für den Gegner sehr unangenehm. Subjektiv habe ich diesen Schlag mit dem Dtecs noch ekelhafter in Erinnerung, aber auch mehr fehlerbehaftet.
In der Halbdistanz entwickelt der Hellfire bei
Schnittabwehr viel Unterschnitt auf Topspins, aber auch hier ist Aktivität gefragt. Aus der Distanz macht sich das geringere Tempo des Hellfire bemerkbar, da habe ich die ersten Bälle ins Netz geschlagen, da ich hier das höhere Tempo des Dtecs gewohnt war. Hier hatte ich den Eindruck, dass minimal weniger Unterschnitt in den Bällen war als beim Dtecs.
Auch aus der Halbdistanz kann man auf Topspins des Gegners mit dem Hellfire einfach mal locker gegenkontern. Das wird dann ein leerer Pseudotopspin (mit Tendenz zu leichtem Unterschnitt) der vom Gegner leicht mal ins Nirvana befördert wird (auch eine schöne Variante zum Einstreuen).
Aufschläge: Im Prinzip sind für mich mit der Noppe nur zwei Aufschlagvarianten von Bedeutung, ein kurzer Pseudounterschnittaufschlag (meistens longline) der völlig leer ist und ein ganz schneller langer Aufschlag, der vom Gegner als Rollaufschlag gedeutet wird und in dem aber dann leichter Unterschnitt ist und sehr oft ein direkter Punkt ist, da er im Netz des Gegners landet. Beide Varianten funktionieren sehr gut und sicher mit dem Hellfire.
Fazit:
Der Hellfire ist für mich eine wunderbare Allroundnoppe, die mit allen Noppentechniken funktioniert und so auch gespielt werden will. Nur Hinhalten ist nicht effektiv und für reine Unterschnittabwehr gibt es sicher auch bessere (Schwamm-) Noppen. Spielt man aber einen Mix aus tischnah und Halbdistanz, mit Hackblocks, Lifts, Unterschnittabwehr und auch Noppentops und Schüssen, dürfte zur Zeit kein Weg am Hellfire vorbeiführen. Bei mir bleibt das Höllenfeuer drauf und ich werde die kommende Runde damit bestreiten.
"Well done" Sebastian und Pascal! Gruß, Harald
P.s.
Und was die Qualitätskontrolle angeht: Jedes "Jungunternehmen" muss lernen und auch lernen dürfen!