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Technik mit "chinesischen" Belägen

BeitragVerfasst: Mi 25. Feb 2015, 15:39
von MaikS
Hi!
Ich habe jetzt 3 mal einen BTY Spinart ausprobiert. Hervorragend im kurz kurz/kurz, unglaublich viel Rotation im Service, überragender erster Spin. Aber: so undynamisch wie ein Friendship erster Generation. So habe ich das noch nie erlebt.
Ich habe immer einen sehr dünnen Balltreffpunkt, mit stark geschlossenem Schlägerblatt. Einerseits natürlich gut, weil so sehr viel Rotaion gespielt werden kann, anderseits schlecht, weil ich abhängiger von gutem Timing und Beinarbeit bin als mit einem volleren Treffpunkt. Auch neigen die Spins, gerade wenn der Belag schon etwas abegspielt ist, dazu, nicht mehr die entsprechende Kurve zu bekommen, zu flach zu werden, weil der Belag nicht mehr richtig greift.

Trotzdem ist es so, dass ich, um einen festeren Ball zu spielen, halt einfach nur eine höhere Beschleunigung brauche.
Nicht so aber beim Spinart. Da könnte ich mir den Arm ausreißen und in den Ball springen, es ist einfach ab einem bestimmten Tempo Schluss. Fest wird der Ball dann nur, wenn ich voller treffe.
Ist das bei allen klebrigen, undynamischen Belägen so? Muss ich den Spinart halt einfach 4 Schichten tunen? :twisted:

Re: Technik mit "chinesischen" Belägen

BeitragVerfasst: Mi 25. Feb 2015, 16:49
von Fuddler
Meiner Meinung nach ist das tatsächlich ein Technik-Problem. Die meisten europäer spielen mit weniger Rumpf, was sich bei chinesischen Belägen bemerkbar macht. Wenn du aus stabilem Stand bewusst stärkere Rumpfdrehung einbaust und auf einen frühen Treffpunkt achtest, hast du keine Tempoprobleme mehr. Natürlich erfordert das ebenso ein gutes, wenn nicht besseres Stellungsspiel.

Re: Technik mit "chinesischen" Belägen

BeitragVerfasst: Mi 25. Feb 2015, 16:55
von Referre
Warum quälst Du dich mit dem Spinart ? Das hat schon seinen Grund, warum den fast niemand spielt... nicht mal die Profis. Bei meinem Dealer ligen die in der Grabbelkiste für 40€/Stk. ... und das schon seit Monaten ...aber Du suchst halt die Herausforderung, hm :dontknow:

Re: Technik mit "chinesischen" Belägen

BeitragVerfasst: Mi 25. Feb 2015, 17:40
von Noppen Matthes
Also den Spinart kenne ich nicht, aber ich habe mal 2 moderne Chinesen getestet: DHS Hurricane 3 Neo Provincial und Nittaku Hurricane 3 Neo; die beiden sind meor oder weniger das gleiche Teil. Ohne zu boosten sind die Dinger unspielbar und die sind im Prinzip gemacht um geboostet zu werden. Der Provincial mit 3 Lagen Haifu Booster war immer noch haerter als der T05, aber der Spin war sogar besser. Mein Trainer meinte damals, dass die Qualitaet mein TS mit dem Ding besser war, allerdings springt der Ball flacher ab als mit T05. Er war mir dann aber doch zu hart und irgendwie passte der Anti nicht mehr. Der Nittaku mit 3 Lagen Dymax Maximizer ist richtig gut, aehnlich hart wie T05 und gefuehlt mehr Spin im TS. Ich musste dabei auch meine Technik nicht gross umstellen.
Also, nimm doch mal den Spinart, schmier 3 Lagen Booster drauf (meine Empfehlung waere der Dymax Maximizer) und schau wie das funzt. Ansonsten waere meine Empfehlung der Nittaku Hurricane 3 Neo: genauso gut wie der Provincial, billiger und gleichbleibende Qualitaet.

Re: Technik mit "chinesischen" Belägen

BeitragVerfasst: Mi 25. Feb 2015, 23:13
von MaikS
Fuddler hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist das tatsächlich ein Technik-Problem. Die meisten europäer spielen mit weniger Rumpf, was sich bei chinesischen Belägen bemerkbar macht. Wenn du aus stabilem Stand bewusst stärkere Rumpfdrehung einbaust und auf einen frühen Treffpunkt achtest, hast du keine Tempoprobleme mehr. Natürlich erfordert das ebenso ein gutes, wenn nicht besseres Stellungsspiel.

Was ist der Unterschied zwischen "Aufprallenergie" die durch Rumpfdrehung erzeugt wird und solcher, die durch schnellen Armzug, Handgelenk etc erzeugt wird? Das ist eine generelle Frage, die mich schon länger beschäftigt.
@Specto: Na ja, mich faszinieren klebrige Beläge generell schon. Ich habe mich nur immer nie getraut.

Re: Technik mit "chinesischen" Belägen

BeitragVerfasst: Mi 25. Feb 2015, 23:44
von Fuddler
MaikS hat geschrieben:
Fuddler hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist das tatsächlich ein Technik-Problem. Die meisten europäer spielen mit weniger Rumpf, was sich bei chinesischen Belägen bemerkbar macht. Wenn du aus stabilem Stand bewusst stärkere Rumpfdrehung einbaust und auf einen frühen Treffpunkt achtest, hast du keine Tempoprobleme mehr. Natürlich erfordert das ebenso ein gutes, wenn nicht besseres Stellungsspiel.

Was ist der Unterschied zwischen "Aufprallenergie" die durch Rumpfdrehung erzeugt wird und solcher, die durch schnellen Armzug, Handgelenk etc erzeugt wird? Das ist eine generelle Frage, die mich schon länger beschäftigt.
@Specto: Na ja, mich faszinieren klebrige Beläge generell schon. Ich habe mich nur immer nie getraut.


Der Unterschied liegt in der Hebelwirkung die über die Rumpfdrehung entwickelt wird, insbesondere in Kombination mit langem Arm. Wenn der Hauptkrafteinsatz im Arm erfolgt ist der Effekt geringer. Nach der Kreisgeometrie kann ferner eine Rotation mit kurzer Bewegung im MIttelpunkt ein stärkerer Effekt erreicht werden als wenn das Bewegungszentrum weiter vom Mittelpunkt der Rotation entfernt ist.

Re: Technik mit "chinesischen" Belägen

BeitragVerfasst: Do 26. Feb 2015, 14:41
von Cogito
Fuddler hat geschrieben:....Nach der Kreisgeometrie kann ferner eine Rotation mit kurzer Bewegung im MIttelpunkt ein stärkerer Effekt erreicht werden als wenn das Bewegungszentrum weiter vom Mittelpunkt der Rotation entfernt ist.


Obwohl ein jeder weiß, dass z.B. der Messerschnitt aus dem Handgelenk kommt (=> kurze Bewegung), so leuchtet das a priori erstmal nicht ein, denn die Umfangsgeschwindigkeit sollte mit steigender Entfernung vom Mittelpunkt linear zunehmen. Also gleiche Winkelgeschwindigkeit macht mit langem Arm mehr Effet als nur mit dem Unterarmzug.

Der Knackpunkt ist "gleiche Winkelgeschwindigkeit" ! Offensichtlich erzeugz man mit kurzen Handgelenksbewegungen eine höhere Winkelgeschwindigkeit als z.B. nur mit dem Unterarm.

Optimal wird das Ganze, wenn man alles miteinander kombiniert also zunächst hauptsächlich Rumpfdrehung mit langem Arm, dabei einsetzend Unterarmzug gekrönt von Handgelenk. Dabei muss die Aufeinander-/Ineinanderfolge perfekt synchronisiert sein. Das dies scheisseschwierig ist, leuchtet sofort ein.

Wenn man jetzt noch die Ballkontaktzeit berücksichtigt, dann ist es klar, dass Beläge mit längerer Ballkontaktzeit (=> chinesisch klebrig, etwas undynamischer) von einem größeren Radius kombiniert mit einem größerem Anpressdruck profitieren, während alles was Richtung Flummi geht davon nichts hat, weil der Ball zu schnell weg ist, zuwenig mitgenommen wird.

Re: Technik mit "chinesischen" Belägen

BeitragVerfasst: Fr 27. Feb 2015, 12:51
von Skeptiker
MaikS hat geschrieben:Ich habe jetzt 3 mal einen BTY Spinart ausprobiert. Hervorragend im kurz kurz/kurz, unglaublich viel Rotation im Service, überragender erster Spin. Aber: so undynamisch wie ein Friendship erster Generation.


Das weckt Erinnerungen.
Kennt noch jemand die Friendship-Beläge in braun, vor der 2-Farben-Regel?

Welcher heute noch erhältliche kommt dem alten eigentlich am nächsten?