Endlich, endlich, endlich … !
eine akzeptable Lösung für mein Problem der Etikettierung. Ich hatte das hier schon einmal angesprochen:
- mit einem Billigst-Schlagset aufs Griffende; konnte man kaum entziffern
- ein Furnier auf das Griffende und mit Filzstift beschriften; nun ja
- das Furnier bestempeln; ging so gerade, aber schön ist anders
Also nächster Anlauf
Lösung mit Leeretiketten, professionellen Typen und Typenhalter => so ca. 400-600 €. Geht bei meinem Minimalumsatz garnicht.
Das Problem der Leeretiketten, die nur in größerer Stückzahl geliefert zu werden scheinen, konnte ich mit Hilfe der Verwandtschaft (Inh. einer Metallwarenfabrik) supergünstig zum Nulltarif
lösen. Jetzt habe ich noch ca. 190 Messingetiketten 'rumliegen, was reichen sollte.
Bei den Schlagstempeln habe ich dann aufgerüstet
- Zahlen- und Namenstempel
Der Namenstempel kostete ca. 38 € die beiden Sätze Zahlenstempel ca. 48 €, womit ich in einem vertretbaren Kostenrahmen geblieben bin. Natürlich wird es keine Modelle 222, 333, … usw. geben können. Verschmerzbar.
Das Wortschlagstempel kommt von Schlagen und zwar mit einem massiven Hammer
Man sieht schon die Probleme:
- Zentrieren des Stempels
- Es sollte beim Schlag nicht verrutschen
- Gleichmäßiger Abdruck aller Buchstaben und Zahlen
Probiert und ging ganz miserabel vor allem mit den 3 Ziffernstempeln, die mit der Hand gehalten kaum ordentlich aufs Blech zu bekommen waren.
Irgendwo las ich dann was von Prägewerk (so >> 5000 €) und da ging mir ein Lichtlein auf: „Du hast doch eine Werkstattpresse !“ Mit der sollte man doch ganz prima prägen können. Allerdings galt es da noch ein paar Problemchen zu lösen, denn Schlagstempel kann man nicht einfach in die Presse spannen, sofern man nicht Selbstmordgedanken hegt.
Es muss also ein Typenhalter für die Presse her. Als Fast-Tischler (Achtung: Schäärz !) und ehemaliger Angehöriger einer TU entwarf und werkelte ich Folgendes zusammen
Stabil und sicher sollte das sein. Blieb aber noch das Problem der exakten Positionierung und da mein Ehrgeiz geweckt war, sollte das Schild zweizeilig geprägt werden obwohl die Halter zwingend einzeilig waren. Das sollte durch eine Aufnahme für den Halter, in den ein Rahmen gelegt wird, gelöst werden. Selbstverständlich kann der Holzuntergrund des Halters dem Druck nicht standhalten, weshalb der Rahmen auf einer Metallunterlage aufgebracht wird.
In den beiden unteren Bildern ist der erste Irrweg zu sehen: eine 3 mm Aluplatte mit einem viel zu dicken Rahmen aus 5 mm Linde. Hier wie auch auf dem nächsten Bild ist zu sehen, dass das Alublech viel zu dünn und weich ist.
Der nächste Anlauf daher mit 5 mm Edelstahl und 0,9 mm Fichtenfurnier als Rahmenmaterial; das Messingplättchen ist 1mm dick. Hier die endgültigen Werkstücke
Im unteren Bild ist nochmal zu sehen, wie durch Versatz aus der Mitte (einmal nach oben und einmal nach unten) zweizeilig geprägt werden kann. Nur mit einem Cutter millimetergenau zu arbeiten, war eine einzige Frickelei, die erst in diversen Anläufen mit Ausprobieren nach 2 h zum Ziel führte.
Hier nochmal der fertige Block, wie er in die Presse gesetzt wird.
Und jetzt – großer Tusch – das Ergebnis
Immer noch nicht perfekt – so stört mich der große Abstand der Zahlen, bedingt durch die Dicke der Zahlenstempel – aber allemal besser als die bisherigen Lösungen. Das Plättchen ist mit doppelseitigem Teppichklebeband aufgebracht.
Für die Zukunft wäre noch eine Alternative denkbar: statt unter dem Griff klassisch auf dem Griff, aber nicht mit so einer beschissenen Linse sondern eingestanzt:
Das untere Bild zeigt, dass das Griffholz so weich ist, dass die Presse das Plättchen versenken kann. Ich würde im ersten Schritt das Plättchen prägen und es im zweiten Schritt, mit Klebeband versehen, versenken. Mit meinen fertigen Hölzern traue ich mich das nicht. Da steckt zuviel Arbeit drin. Bei zukünftigen Fertigungen würde ich die nicht montierten Schalen mit Schild versehen und dann erst montieren.