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Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Sa 10. Mai 2014, 19:55
von Hippo
Hallo zusammen,

ich habe im Keller ein Schildkröt-Holz gefunden. Steht drauf "Erich Arndt, Vize-Europa Meister 1962-1964" ... auf den grünen Belägen steht groß YASAKA, aber seitlich etwas kleiner STIGA ... (haben die mal zusammen gehört???)

Wie auch immer ... weiß jemand, ob das etwas Besonderes ist oder ist das ein 50 Jahre alter Kaufhausschläger???


Gruß vom Hippo

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Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Sa 10. Mai 2014, 21:48
von bamboole
Ist definitiv kein Kaufhausschläger, sondern ein Raritätchen - wenn auch kein extrem gefragtes Modell.

Hatte ich auch mal auf dem Flohmarkt gefunden und vor einigen Jahren mit entsprechender "Werbeprosa" ganz gut in der Bucht verkauft. Beläge würde ich aber drauf lassen. Das ist ein Beleg fürs Alter. Ich würde den auch als Rarität im Titeltext abezeichnen und in der Rubrik "Hölzer" einstellen und nicht als Komplettschläger. Versand international und über Paypal. Dann sollte es eigentlich funzen.

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: So 11. Mai 2014, 14:51
von Hippo
Hm, ich weiß gar nicht, ob ich es verkaufen möchte ... will nur nicht, dass meine Frau es wegwirft ... :mrgreen:

bamboole hat geschrieben:Hatte ich auch mal auf dem Flohmarkt gefunden und vor einigen Jahren mit entsprechender "Werbeprosa" ganz gut in der Bucht verkauft.


Kannst Du abschätzen wo man da preislich ist/landen kann?

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: So 11. Mai 2014, 17:10
von bamboole
Ist etwas Glückssache. So etwa 25-30 Euro. Es kann aber auch um die 15 Euro weggehen. Wenn es einer sucht und es als echte Rarität und so beschrieben ist, kann es vielleicht auch über 40 Euro geht. Bei dem Holz ist aber eine gute Story und Werbeprosa wichtig, ebenso Blattgröße, Gewicht und Abbildung von allen Seiten, des Griffschildes und des DTTB-Wappens. Der Aufwand könnte sich lohnen. Keinesfalls würde ich mit 1 Euro starten. Evtl. mal mit 20 Euro beginnen...

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: So 11. Mai 2014, 17:38
von Hippo
Erich wohnt bei mir in der Nähe ... hab ihn letztes Jahr noch in Walldorf trainieren sehen ... wertet ein Autogramm so einen Schläger eigentlich auf? :twisted:
Was ist eigentlich so besonderes an so einem Schläger? Spielen kann man wohl nicht mehr damit ... ist doch eigentlich nur etwas für die Vitrine, oder?

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: So 11. Mai 2014, 19:03
von bamboole
Ja, es gibt aber Leute, die so etwas sammeln. Wer spielt heute schon noch mit einem "Alex Ehrlich-Holz" oder kennt ihn überhaupt? Trotzdem versuchen Leute, dafür 750 Euro zu kassieren. Oft geht so etwas nach Asien.

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Mo 12. Mai 2014, 07:57
von Magic_M
Ich kenne mich mit Schildkröt-Hölzern nicht aus, aber:
Hippo hat geschrieben:auf den grünen Belägen steht groß YASAKA, aber seitlich etwas kleiner STIGA ... (haben die mal zusammen gehört???
In den 70er Jahren wurden viele Stiga-Hölzer "ab Werk" mit Yasaka Mark V Belägen ausgeliefert. Sogar die Griffe erhielten entsprechende Mark V Sticker. Insofern arbeiteten die beiden Unternehmen eng zusammen.



bamboole hat geschrieben:Ja, es gibt aber Leute, die so etwas sammeln. Wer spielt heute schon noch mit einem "Alex Ehrlich-Holz" oder kennt ihn überhaupt? Trotzdem versuchen Leute, dafür 750 Euro zu kassieren. Oft geht so etwas nach Asien.
In diesem Zustand ist das Holz sicher für keinen Sammler interessant. Es gibt zwo viele Sammler, die diese Hölzer mit Original-Belägen bevorzugen, aber ganz sicher nicht in so einem verrotteten Zustand. Andere Sammler (wie ich) bevorzugen die puren Hölzer, also ohne Beläge. Es ist aber ein ziemlicher Aufwand, die vertrockneten Rest-Beläge sauber vom Holz zu entfernen, ohne dieses zu beschädigen. Für manche Hölzer lohnt sich der Aufwand, für dieses eher nicht.

Ein altes Stiga Alex Ehrlich ist dagegen eine ganz andere Nummer. Das eignet sich absolut als Spielholz. 750€ sind natürlich Quatsch, aber solche Beträge verlangt eigentlich auch nur ein Einziger. Nach Asien braucht das Holz aber bestimmt nicht. Wer so ein Holz besitzt und realistische Preisvorstellungen hat, kann sich vertrauensvoll an mich wenden.
;)

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Mo 12. Mai 2014, 10:50
von bamboole
Das kommt durchaus auf den Sammler und den Verwendungszweck darauf an und ist manchmal unkalkulierbar. Ich habe alte Luzovas mit solchen abgenudelten Belägen schon für über 70 Euro verkauft. Hätte ich auch nie mit gerechnet. Manche bevorzugen zur Dokumentation des Urzustandes die Originalbeläge - auch wenn die verbruzzelt aussehen. Je nach Bedarf entfernen die diese dann selbst, sofern sie es als Spielholz haben möchten. Ist im Endeffekt für den Verkäufer sicherer. Er spart sich die Arbeit und läuft nicht Gefahr, das Holz zu beschädigen.

Aber das Erich Arndt ist sicherlich nix für "Sotheby´s" und kein Holz im Hochpreissegment. ;)

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Mo 12. Mai 2014, 22:19
von Hippo
Hm, also wenn das Holz jetzt eh nicht für Unsummen den Besitzer wechselt oder als Kunstschatz in meinem Keller vergammelt, dann kann ich mich ja mal an der Belagentfernung versuchen, so wie es hier im Forum so toll beschrieben ist ... wenn ich es versaue fängt keiner an zu heulen und wenn es klappt freut sich mindestens einer, nämlich ich! :)

Vielen Dank für Eure Infos ... ich kann ja mal das Resultat zeigen, wenn ich fertig bin ... natürlich nur, wenn es geklappt hat ... ansonsten werde ich es totschweigen 8-)

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Mo 12. Mai 2014, 22:32
von Hippo
Verdammt wo habe ich denn diese Video-Restaurations-Anleitung gesehen ... war das nicht hier im Forum???

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Mi 14. Mai 2014, 07:36
von Magic_M
Auf keinen Fall mit Gewalt versuchen. Aceton wird in diesem Fall vermutlich nicht ausreichen. Da wirst du schon stärkere Mittel (wie Nitroverdünnung) einsetzen müssen, um die Beläge zu lösen. Wenn das ganze schön eingeweicht ist, langsam Stück für Stück mit einem Kunststoff-Spachtel oder Ähnlichem nachhelfen. Die oberste Belagschicht kannst du ruhig vorher schon mit gröberen Hilfsmitteln entfernen. Aber wie gesagt: Vorsicht, sobald es an die unteren Schichten (also die Schwamm-Entfernung) geht. Es wäre doch schade, wenn die alten Furniere beschädigt werden. Ansonsten kann sich solch eine Restauration schon lohnen, wie du an diesem alten Hanckock Johnny Leach sehen kannst:

http://www.pimp-my-blade.de/viewtopic.php?f=20&t=2175
Magic_M hat geschrieben:

Das habe ich übrigens nicht allein hinbekommen, weil meine Reinigungs- und Lösungsmittel nicht stark genug waren, um die letzten Kleber- und Farbreste zu entfernen.

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Mi 14. Mai 2014, 09:05
von bamboole
Es gibt ganz gute Holzexperten, die so etwas professionell und zu fairen Tarifen wieder aufbereiten, z.B. "Presswurst".

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Fr 16. Mai 2014, 22:04
von Hippo
Ich hab in einem anderen Forum gelesen, dass die Schläger in den 60er Jahren mit wasserlöslichem Leim montiert wurden und Aceton da nicht viel hilft (Danke Martinspin, wo auch immer Du bist :thumpsup: ). Von daher habe ich mich mit einem Spachtel ans Grobe gemacht und dann mit einem Schwamm mit Wasser getränkt das Holz angefeuchtet. Danach habe ich mit einem (Belag-)Cutter in stundenlanger Kleinarbeit Schicht für Schicht Richtung Holz gekämpft ... in den letzten drei Tagen insgesamt 7 Stunden ... ok, das Holz sieht nicht aus wie neu, aber wie ein Holz, dass nach 52 Jahren die Beläge entfernt bekommen hat. :) Nicht ganz jungfreulich, aber auch nicht zu wegwerfen ...
Danach habe ich das Außenfunier an- bzw. abgeschliffen. Jetzt habe ich noch zwei Schichten Versiegelung drauf gemacht und nun soll das gute Stück mal 24 Stunden trocknen und Luft holen.

Ich denke noch ein Schicht Versiegelung, dann noch mal etwas glatt schleifen und dann mal schauen ... hätte ja Lust mal was drauf zu machen und mit dem Oldie zu spielen ...

Wenn ich das richtig sehe hat das Holz lediglich drei Funiere ... da der Griff recht kurz und glatt ist, sollte es sich auch gut drehen lassen ... damals flott, heute gut für Störspiel am Tisch ...

Das macht ja richtig Spaß ... :twisted:

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Sa 17. Mai 2014, 20:06
von Hippo
So, Erich Arndt, Vize-Euromeister 1962-1964, 54maliger Nationalspieler, der erste Deutsche in einem Europameisterschaftsfinale und der erste Deutsche, der den Topspin (erfolgreich) praktizierte ...

Das Holz hat einen Aufbau von fünf Funieren,
99 Gramm,
Schlagfläche 16,6 cm Länge x 15,3 cm Breite x 0,6 cm Dicke
Grifflänge 9,4 cm

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Hier war links unten schon der Holzwurm am Werk ... oder ein kleine technische bzw. natürlich Unsauberkeit der Sechsziger... :D
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Ich hoffe die Raritäten- bzw. Restaurationsmeister hier fallen jetzt nicht aufgrund des Zustandes tot um ... :)

Auch wenn es mir auf die Dauer zu schwer sein wird, werde ich es trotzdem mal mit Belägen bekleben ... wollte schon immer mal ein Holz in der Hand haben, dass älter ist als ich :mrgreen:

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Sa 17. Mai 2014, 20:21
von Magic_M
Für den ersten Versuch sieht das doch gar nicht so schlecht aus, vor allem die RH-Seite. Ich nehme an, du hast mit der VH angefangen. Richtig? ;)

Dann viel Spaß beim Praxistest. Mit ein paar leichteren Belägen haut das schon hin.

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Sa 17. Mai 2014, 20:53
von Hippo
Erst mal Danke ... und stimmt, hab mit der VH angefangen... :D

Bin erschrocken wie groß die Schlägerfläche ist :mrgreen:

Da hab ich nur noch einen Double Fish 1615 und einen Marder I in der Größe ... aber egal ... bin gespannt.

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Do 3. Jul 2014, 09:54
von Hippo
Donic Bluefire M3, 1,8 mm auf der Vorhand, Double Fish 1615, OX auf der Rückhand.
Leider insgesamt auf Dauer etwas schwer, aber das Spiel damit ist wirklich gut.

Habe mit der Rückhand sensationell gut in der langen Abwehr spielen können. Und mit der VH traumhafte, sehr kontrollierte und flache Topspins ziehen können. Von der Sicherheit her, sicherer als meine normale Kombi (Firestarter, Barracuda, Hellfire) und auch sicherer als mein leichter Ersatz (Stiga Allround WRB, T64, Hellfire) ... selbst der Griff war irgendwie angenehm und perfekt zum Drehen!

Aber wie gesagt, das Gewicht wird auf die Dauer ein großer Haken ... leider :cry:

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Do 3. Jul 2014, 13:26
von Deserteur
Zu schwer? :o
Du spielst auf der einen Seite Noppe ohne Schwamm!Da ist die ganze Sache doch schon viel leichter. Würde mich nicht wundern, wenn mein aktueller Schläger mehr wiegt ...

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Fr 4. Jul 2014, 17:34
von Hippo
Ich find 166 Gramm für einen Schläger, der eine OX-Noppe auf der RH hat schwer ... mein Firestarter hat 153 g, mein Stiga Allround sogar nur 134 g ...

Re: Schildkröt-Holz "Erich Arndt" - Kellerfund ...

BeitragVerfasst: Sa 5. Jul 2014, 13:56
von hebel_st
Meine Kombi mit Wizard + DG + CJ8000 hat 133.
War mal kurz aufs alte holz zurück, das ist 20 gr schwerer.
Nach 30 min Probleme mit dem Arm.