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Infos zur TTR-Angleichung

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Coxeroni

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 17. Feb 2013, 14:37

Komisch Ed, was du beschreibst ist doch ganz klar und war früher auch so:

Natürlich macht es für deine Bilanz einen Unterschied, wo du aufgestellt bist. Ist das für dich allen Ernstes eine Überraschung?
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ed von schleck

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 17. Feb 2013, 14:58

Wollte lediglich die "abhängigkeit" vom gegner demonstrieren!

Oben verliere ich nicht mehr viele punkte, richtig, kann aber z. Zt. auch nicht viel gut machen.

"Unten", was massivst schlechter ist, bekäme ich aber für jeden sieg einige pünktchen.

"Durchgespielt", sofern man immer zweimal drankommt summiert es sich schnell auf.

Sprich der wert wäre "zu hoch".

Vor zwei jahren das umgekehrte phänomen.

Hatte schon an die 1.900 punkte, etwas drunter, war phänomenal in form und bekam in der mitte kaum punkte.

Zu allem übel wurden damals noch nicht alle turniere erfasst und 50 punkte auf zwei turnieren wurden damals nicht erfasst.
Oben wäre damals eine positive bilanz rumgekomnen, analysiere ich mal anhand der turnierergebnisse, und es wären locker 1.950 points möglich gewesen.

Mal hypothetisch gesagt, ich spiele zum schluss der serie zweimal gut und mache in den letzten beiden spielen 50-60 punkte (gegen alle 4 hab ich schonmal gewonen in guten zeiten), dann wäre dies eine massive überbewertung, auf die serie bezogen.

Insgesamt reichen noch zwei oder drei siege um den wert zu halten oder sogar zu verbessern.

Habe mir gerade mal diverse neue qttrs angeschaut.

Unser ex-einser und ex-zweier sind jetzt sogar 201 punkte auseinander. Klar, der eine spielt z. Zt. richtig richtig gut und der andere lässt es, beruflich bedingt, etwas lockerer angehen.

Aber angesichts der tatsache, dass der ex-zweier immernoch "im kacken" in ner guten ll oben 19:3 gespielt hat doch etwas realitätsfern.

Bei gester korrigiere ich mich. Er hat, "dank" pokal und diverser turniere wieder 40 punkte verloren, die er mehr hätte bei nur ms-spielen.

Gerade die vielturnierspieler haben z. T. tageswertungen von +/- 30-40 punkten.

Materialspieler schwanken dort besonders stark.

Richtig ist, dass extreme spitzen sich irgendwann ausgleichen oder abschwächen.

Wenn aber im extremfall zwei akteure innerhalb eines jahres um 200 punkte auseinanderdriften, dann ist das logisch nicht erklärbar sondern hängt für mich damit zusammen gegen wen man wie und wo spielt.

Korrekt ist allerdings, dass die meisten spieler nich sooo viel schwanken, aber unser einser hat in vier wochen auch mal eben 60 punkte verloren.

Ist ne ganze menge für ne kleine, temporäre, formschwäche...
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ed von schleck

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 17. Feb 2013, 15:01

@coxeroni:

Der unterschied ist aber:

Spiele ich ne scheiss bilanz gehts automatisch runter, beim ttr muss das nicht so sein.

Umgekehrt kann ich jetzt auch gut spielen aber nicht hochkommen.

Das ist der unterschied!
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Rudi Endres

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 17. Feb 2013, 17:10

Na ja, früher konnte man den guten Gegnern oder Angstgegnern gezielt ausweichen, spielte eine Superbilanz gegen die Schwächeren und wurde mit dem Aufrücken belohnt. Das hatte mit Spielstärke nichts zu tun. Und daher wurde ja der TTR-Wert erfunden.
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Coxeroni

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 17. Feb 2013, 17:35

Rudi Endres hat geschrieben:Na ja, früher konnte man den guten Gegnern oder Angstgegnern gezielt ausweichen, spielte eine Superbilanz gegen die Schwächeren und wurde mit dem Aufrücken belohnt. Das hatte mit Spielstärke nichts zu tun. Und daher wurde ja der TTR-Wert erfunden.

Wir haben auch nen Kandidaten im Verein, der das so praktiziert. Spielt nur gegen die schwachen Teams und kann gegen die starken nicht... Ist dadurch zur Rückrunde 6 Positionen nach vorne gekommen. Der TTR ist bei uns erst seit jetzt aktiv und hatte daher noch keinen Einfluss.
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ed von schleck

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 17. Feb 2013, 17:52

Das aussetzen funzt doch mit ttr noch besser!

Wertmanipulationen "nach unten" sind mir genug bekannt und z. T. offensichtlich wenn man zum ende der serie bei manchen spielen mal genau hinsieht.

Habe ich z. B. vor nach oben hin zu manipulieren, so setze ich dann aus, wenn ich weiss jemand mit viel weniger oder gleichviel punkten liegt mir nicht.

Dreimal je serie ausgesetzt und, schwupp, kann durch sechs nicht gespielte einzel ein punktevorteil von 50 und mehr erreicht werden.

Genauso geht "schenken" ja mittlerweile voll rein, weil man es verhindern wollte. Pustekuchen, die verletzten stellen sich hin wie eh und je, wenns dem team dient.

Die absoluten punkteegomanen, das ist doch nur ein verschwindend kleiner teil völlig bekloppter.

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Variatio

Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 17. Feb 2013, 18:22

Manipulierbarkeit ist aber nicht TTR-spezifisch - sobald man IRGENDEIN Bewertungssystem hat, dessen Bewertungsschema bekannt ist, kann man manipulieren. Schliesslich besteht kein objektives Kriterium, nach dem man eine absichtliche von einer unabsichtlichen Niederlage unterscheiden kann. Und bzgl. des Schenkens von Spielen oder der Nichtteilnahme an Meisterschaftsspielen ist man vom jeweiligen Kontext abhaengig - sobald es noch um was geht (Auf-/Abstieg), oder die Mannschaftskameraden einem Kontra geben, sollte man lieber nicht manipulieren.

Zumal eine Manipulation 'aufwaerts' auch nur mit Einverstaendnis des Gegners moeglich ist - und 'abwaerts' auch nur, wenn der Gegner entsprechend schwach ist, dass man bei einer Niederlage hinreichend viele Punkte verliert.

Genauso geht "schenken" ja mittlerweile voll rein, weil man es verhindern wollte. Pustekuchen, die verletzten stellen sich hin wie eh und je, wenns dem team dient.
Klar - das ist ja auch genau so gewollt!
Man will ja auch nicht das Schenken aufgrund von Verletzung verhindern, sondern die Manipulationsmoeglichkeit 'ach - ich verliere gerade gegen meinen Angstgegner - dann schenke ich halt, und verliere dadurch keine TTR-Punkte'.

Die absoluten punkteegomanen, das ist doch nur ein verschwindend kleiner teil völlig bekloppter.
Das entspricht auch meiner Erfahrung - und dann ist ja bzgl. deiner Kritik ja auch alles in Ordnung! ;)
Selbst DER TTR-Manipulator des letzten Jahres - Matthias Hudel - hat dieses Jahr darauf verzichtet. Und bei kleineren Manipulationen um +-30 Punkte richtet die Manipulation nur einen verhaeltnismaessig geringen Schaden an.

Ergo:
GROSSE TTR-Manipulationen sind nur mit hohem Aufwand moeglich, und werden deshalb praktisch nicht durchgefuehrt.
KLEINE TTR-Manipulationen erlauben nur verhaeltnismaessig geringe Wettbewerbsverzerrungen - daher kann man damit leben.

Zudem:
Verringerung der Manipulierbarkeit ist durchaus ein weiterer Grund, um tatsaechlich einen TTR-Mittelwert ueber die letzten Spiele einzufuehren: Dann muesste man naemlich viel drastischer bescheissen, um eine Auswirkungen auf die Mannschaftsaufstellung zu bewirken.
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ed von schleck

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 17. Feb 2013, 18:46

Wie wärs denn mit der digitalen durchschnitts methode?

Alle zwischenpunktestände seit dem letzten qttr aufaddieren und durch die anzahl der veranstaltungen teilen.

Gibt nen durchschnitts ttr und ist kaum beeinflussbar.

Der faktor zufall/"glück"/"pech" wird minimiert.


Das elementarproblem ist doch die fixe wertstellung für die aufstellungen. Das hat aber mit tatsächlicher stärke nix zu tun.

Lege ich den aufstellungen nun einen durchschnittswert zugrunde, dann erübrigen sich gewollte punktverluste zum ende der serie und akteure die durchweg stark waren werden nichr für ausrutscher kurz vor dem qttr bestraft.

Mittlerweile finde ich das ganze system aber generell recht sympathisch. Als hobbyzocker kommt es mir nicht mehr drauf an ein brett höher oder tiefer zu spielen.

Wenns "gut" läuft komme ich noch auf untet 1.800 was mich dazu animieren könnte mal wieder, wenn die gesundheit es zulässt turniere bis zu diesem wert zu spielen.

In der regel dürfte ich dort in den "punkterängen"/"im geld" landen, was, wegen der dann gespielten anzahl einzel auch spass macht.

Bis 1.900/2.000 kam ich i.d.R. zwar auch meist aus der gruppe/bis ins af/vf, aber aufs treppchen ist es schwer.

Hat also auch alles seine vorteile...
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Grobmotoriker

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 17. Feb 2013, 18:50

Variatio hat geschrieben:Manipulierbarkeit ist aber nicht TTR-spezifisch - sobald man IRGENDEIN Bewertungssystem hat, dessen Bewertungsschema bekannt ist, kann man manipulieren.


Ja aber man kann sich doch berechtigt darüber unterhalten, wie manipulationsanfällig und -motivierend das TTR-system ist, und ob es bei den Vorgängern anders/schwerer/leichter war.

Zu sagen, dass jedes System manipulierbar ist, was natürlich wahr ist, ist hier, finde ich, schon recht eindimensional argumentiert. Polemisch überspitzt: Du suchst dir ja deine Haustüre bzw. das Schloss zumindest so aus, dass das Risiko des Einbruchs gefühlt gering ist, obwohl ja der Einbrecher deine Haustüre "manipuliert" und sagst nicht: Jede Tür kann aufgebrochen werden, deswegen brauche ich mir um die Qualität des Schlosses meiner Türe keine Gedanken machen...

Variatio hat geschrieben:Zumal eine Manipulation 'aufwaerts' auch nur mit Einverstaendnis des Gegners moeglich ist - und 'abwaerts' auch nur, wenn der Gegner entsprechend schwach ist, dass man bei einer Niederlage hinreichend viele Punkte verliert.


Zum einen reicht es schon gegen gleich starke Gegner (z.B. 2 an einem Abend) zu verlieren, um entsprechend schnell Punkte zu verlieren. Es sei denn man steht unter akutem Zeitdruck, da kann der Gegner natürlich nicht schwach genug sein.
Beim Aufwärtsmanipulieren sehe ich die Mitwirkung des Gegners lediglich dann, wenn er absichtlich verliert. Ein übliches Szenario ist aber, dass Spieler nur bei Gegnern mit Siegesgarantie antreten, besonders augenfällig beim Aushelfen in der nächsthöheren Mannschaft. Hierbei ist der Gegner nur insofern relevant, da er den Ausgang des Spiels halt nach seinem Können beeinflusst. Hier liegt leider Gottes die Verantwortung bei den Mitspielern des Manipulierers, denen das Ganze leider aber nicht immer gleich auffältt bzw. sie können es sich nicht leisten den manipulierenden Mitspieler zu vergraulen.

Man muss sich jedoch auch fragen, wie hoch die Anzahl derer ist, die die TTR bewusst manipulieren, und anscheinend haben wir doch meist die Auffassung, dass deren Anteil gering ist.
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Fuddler

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 17. Feb 2013, 18:55

ed von schleck hat geschrieben:...


Abgesehen davon dass du bestimmt ein Super-Spieler bist, vor dem sich einige hier ehrfürchtigst verneigen müssten:

Hast du die Diskussion verfolgt/gelesen?
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Rudi Endres

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragMo 18. Feb 2013, 09:08

Grobmotoriker hat geschrieben:
Variatio hat geschrieben:Manipulierbarkeit ist aber nicht
Man muss sich jedoch auch fragen, wie hoch die Anzahl derer ist, die die TTR bewusst manipulieren, und anscheinend haben wir doch meist die Auffassung, dass deren Anteil gering ist.


Anfangs wurde es in einem anderen Forum so dargestellt, als wären Manipulationen die Regel. Ich kenne niemand, der es gemacht hätte. Die TTR-Werte entsprechen den Erwartungen. Eine angebliche Manipulation muss höchsten mal als Ausrede für eine Niederlage herhalten.
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Variatio

Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragMo 18. Feb 2013, 11:01

Grobmotoriker hat geschrieben:
Variatio hat geschrieben:Manipulierbarkeit ist aber nicht TTR-spezifisch - sobald man IRGENDEIN Bewertungssystem hat, dessen Bewertungsschema bekannt ist, kann man manipulieren.


Ja aber man kann sich doch berechtigt darüber unterhalten, wie manipulationsanfällig und -motivierend das TTR-system ist, und ob es bei den Vorgängern anders/schwerer/leichter war.

Zu sagen, dass jedes System manipulierbar ist, was natürlich wahr ist, ist hier, finde ich, schon recht eindimensional argumentiert.
Genau deshalb analysiere ich das ja anschliessend noch etwas genauer! ;)
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ed von schleck

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragMo 18. Feb 2013, 11:59

Variatio,, das genauer ist vielleicht nicht des glückes lösung...

Den mathematikern und programmerstellern geht es darum zu einem bestimmten zeitpunkt einen mathematisch genauen wert zu berechnen, den spielern geht es aber, und hier kommt es zur unvereinbarkeit, um eine möglichst faire aufstellung die die ganze halbserie berücksichtigt.

In anbetrwcht der tatsache, dass die toleranzen zur neuen saison nochmals runtergeschraubt werden ein massives wahrnehmungsproblem der spieler!

Johannesn, analysiere doch mal bitte, in wieviel meisterschaftsspielen sich zwei akteure um die 35 toleranz entfernen/zusammenrücken.

EIN schlechter tag oder umgekehrt ein guter und die aufstellung kann sich verdrehen. Und dies weicht von der subjektiven stärkewahrnehmung massiv ab, denn niemand verbessert oder verschlechtert sich in kurzem zeitraum derart, dass es aufstellungstechnisch einen echten unterschied machen würde.

Aber dem gegenüber steht halt die erwartung einer mathematischen genauigkeit der entwickler...
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Thorsten Eppelmann

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragMo 18. Feb 2013, 21:37

Unbeachtet der vorangegangenen Posts mach ich mal weiter mit meiner Analyse. Um den Faden wieder aufzunehmen, zunächst nochmal das Fazit aus meinem vorangegangenen Post.

Das TTR-System taugt gut als Punkterangliste aller (deutschen) Tischtennisspieler.

Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Vergleichbarkeit zweier Spieler dieser Rangliste im Sinne von „Spieler A ist stärker als Spieler B“ nur gegeben ist, wenn sie die Punkte in einem Umfeld erzielt haben, die durch eine vergleichbare Spielkultur geprägt ist. Sichergestellt werden kann das in der Praxis nur, wenn die beiden Spieler einen großen Anteil an gemeinsamen Gegnern haben. Im folgenden nenne ich dies den gemeinsamen Bezugsrahmen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn beide in der selben Liga spielen. Zwei Spieler aus der Bundesliga lassen sich also ohne Probleme vergleichen, genauso zwei Spieler aus der 1. Verbandsliga Rheinhessen oder der Kreisliga Mainz. Schwieriger wird es schon, wenn ich zwei Spieler aus dem gleichen Verband klassenübergreifend vergleiche. Verbandsübergreifende Vergleiche zum Beispiel zweier Kreisligaspieler, die keine gemeinsamen Gegner haben, sind mathematisch sinnlos und haben damit eine Aussagekraft von null. Die Sinnlosigkeit solcher Vergleiche ergibt sich daraus, dass die beiden keinen gemeinsamen Bezugsrahmen haben.

Gewinnerwartungen zu einem einzelnen Spiel zweier Spieler kann nur abgeleitet werden, wenn die TTR-Differenz zwischen diesen beiden Spieler groß ist (z.B. 200 Punkte). Allerdings ist auch in diesem Fall lediglich die Tendenz richtig. Die genaue Gewinnwahrscheinlichkeit lässt sich auch auf diese Fälle nicht anwenden. Für Spieler mit einem ähnlichen TTR-Wert ist die ermittelte Gewinnerwartung komplett sinnlos. Hier dominiert die persönliche Rangliste jedes Spielers, mit Lieblings- und Angstgegnern, die offizielle TTR-Rangliste.

Sinnvoll ist dagegen die Ableitung der Gewinnerwartung für eine Serie von Partien gegen mehrere Gegner. Wobei man gegen möglichst viele dieser Gegner erst kürzlich schon mal gespielt haben sollte. In diesem Fall ist die Summe der Gewinnerwartungen gegen diese Gegner ein guter Schätzer für die tatsächlich erreichte Summe an Siegen.

Gerade der letzte Punkt legt natürlich nahe, den TTR-Wert als Kriterium für die Aufstellung von Mannschaften zu verwenden. Hierzu mehr in meinem nächsten Post.
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Thorsten Eppelmann

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragMo 18. Feb 2013, 21:42

Wie in meinem letzten Post besprochen, geht es mir jetzt darum das Thema „TTR-Wert und Mannschaftsaufstellungen“ mal genauer zu beleuchten. Zunächst möchte ich auch nochmal etwas ausholen und versuchen zu begründen, warum man Wertungssysteme für die Aufstellung der Mannschaften als Kriterium zu rate zieht. Dies ergibt sich hauptsächlich aus dem Ziel, dass man durch Einschränkungen der Freiheit bei der Wahl der Mannschaftsreihenfolge sicherstellen möchte, dass die Mannschaften in der Reihenfolge der Spielstärken der einzelnen Spieler aufgestellt sind. Dies wiederum wird von den meisten Tischtennisspielern als besonders fair empfunden.

Der Begriff Spielstärke bezieht sich hier auf einen ganz klar abgegrenzten Bezugsrahmen nämlich die jeweilige Spielklasse in der die Mannschaft antritt. Es ist daher naheliegend aus den erzielten Ergebnissen der Vorsaison bzw. der Vorrunde eine Schätzung für die künftigen Ergebnisse abzuleiten. Dieses Prinzip wenden auch alle „klassischen“ Wertungssysteme an. Hier ergab sich bisher allerdings immer das Problem, dass man unserem Spielsystem mit Paarkreuzen Rechnung tragen muss. Man muss eine Möglichkeit schaffen, paarkreuzübergreifende Vergleiche zu ziehen. Die klassischen Systeme litten daher alle darunter, dass es für dieses Problem keine hundertprozentige Lösung gibt. (Eine Situation, wie das Aufrücken bei Ersatz, sei hiernur beispielhaft erwähnt.)

Es ist der größte Vorteil des TTR-Systems, dass dieser Zwang zukünftig entfällt.

Gleichzeitig ergeben sich plötzlich andere Probleme, die ich nun nacheinander betrachten möchte:

1. Ständige Aktualität der TTR-Werte
Der Umstand, dass die TTR-Werte fortlaufend aktualisiert werden ist zunächst eigentlich ein Vorteil des TTR-Systems. Man hat immer eine aktuelle Punkterangliste, auf Neu-Deutsch ein Live-Rating. Allerdings ist das nicht die Art wie Mannschaftsmeisterschaften funktionieren. Es wird am Ende nicht die Mannschaft Meister, die im Live-Rating die meisten Punkte hat, sondern diejenige, die über die ganze Saison hinweg die besten Leistungen bringt und daher in Summer die meisten Punkte hat. Dabei zählt ein Sieg am ersten Spieltag genauso viel wie ein Sieg am letzten Spieltag. Dieser Grundsatz wird vom TTR-System nicht beachtet. In Simulationen kann man zeigen, dass in einer Serie von 20 Einzeln gegen zufällig gewählte Gegner das erste Spiel durchschnittlich nur noch 6 Punkte Wert ist, wohingegen das letzte Spiel 16 Punkte Wert ist. (Die entsprechende Simulation kann ich bei Bedarf zur Verfügung stellen.)

2. Miteinbeziehung von Spielen außerhalb des Ligabetriebs
Das TTR-System hat das Bestreben möglichst viele Begegnungen mit in die Wertung einzubeziehen. Dies ist deshalb sinnvoll, weil man versuchen möchte durch eine möglichst breite Basis eine möglichst gut Kalibrierung des ganzen Systems hinzubekommen. Allerdings führt das dazu, dass Ergebnisse aus allen möglichen Turnieren mit einbezogen werden. Dies ist aus zwei Punkten problematisch. Zum einen fließen plötzlich Begegnungen aus einem anderen Bezugsrahmen / Spielkultur mit ein. Diese werden dann aber verwendet, um bei der Mannschaftsaufstellung die zukünftige Leistung in der Liga zu schätzen. Diese Schätzung wird dadurch aber eher ungenauer als genauer. Zum zweiten fließen auch die Ergebnisse aus KO-Turnieren in die Wertung mit ein. Diese Turnierform ist aber aktuell per se für die Anwendung des TTR-Systems ungeeignet. Wieso das? Na ja, ein KO-System ist darauf ausgelegt extreme Ergebnisserien zu produzieren. Der Gewinner gewinnt immer alle Spiele. Der Zweite alle bis auf eines. Das sind aber genau die Ergebnisserien, die unter die 5% fallen, für die der TTR-Wert eine ungenaue Schätzung der Spielstärke liefert.

3. Höhe der Veränderungskonstante
Wenn man die Höhe der Veränderungskonstante mit den Toleranzwerten für die Umstellung vergleicht, dann sieht man schnell, dass die letzten vier Begegnungen sehr wichtig für die Mannschaftsaufstellung sind. Vergleicht man zwei Spieler, dann liegen zwischen den jeweils gegenläufigen Extremen (4:0 und 0:4 verglichen mit 0:4 und 4:0) 128 Punkte Unterschied. Auch wenn es in den klassischen Wertungssystemen bei solchen Ergebnissen ebenfalls zu Umstellungen kommen würde, ist das verglichen mit einer Toleranz von 35 bzw. 50 Punkten zu viel.

Soweit meine Kritik. Man kann sicherlich über die Relevanz der einzelnen Punkte streiten. Ich lade dazu alle herzlich ein. Ich meinem nächsten Post möchte ich dann abschließend noch einige Verbesserungsvorschläge machen. Ich finde das System nämlich eigentlich gut und denke, dass man nur an ein paar Schrauben drehen muss.
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Variatio

Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragDi 19. Feb 2013, 09:41

Thorsten Eppelmann hat geschrieben:Soweit meine Kritik. Man kann sicherlich über die Relevanz der einzelnen Punkte streiten. Ich lade dazu alle herzlich ein.

Hervorragende Analyse - und die Herausforderung nehme ich gerne an. Allerdings erst, wenn ich ein wenig mehr Zeit habe, als derzeit. :)
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MaikS

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 24. Feb 2013, 22:19

Was ich jetzt gesehen habe wurde die Aufnahme internationaaler Turniere super dilettantisch gemacht, sorry wenn ich das so sage. Da wurden ausländische Spieler mit 1400er Werten eingestuft, die dann halt 2000er TTR Schüler geschlagen haben...
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Thorsten Eppelmann

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragSo 10. Mär 2013, 21:48

Ich greife das Thema nochmal auf und unterbreite meine Vorschläge, wie man den TTR-Wert verbessern könnte. Ich ordne die Vorschläge in der Reihenfolge wie ich ihre Wichtigkeit einschätze. Der erste Vorschlag ist der wichtigste.

1. Drastische Reduktion der Veränderungskonstante.
Vergleich man die Veränderungskonstante unseres Systems mit der vom Schach, dann fällt auf, dass unsere signifikant höher ist. Im Schach ist das Wertungssystem so normiert, dass ein Punkteunterschied von 400 Punkten zwischen zwei Spielern einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 10:1 entspricht. Im Tischtennis erhält man die gleiche Gewinnwahrscheinlichkeit bei einem Punktabstand von 150 Punkten. Das Tischtennissystem reagiert also viel feiner auf Punkteunterschiede. Gleichzeitig gibt es im Schach eine Staffelung der Veränderungskonstante von 30 für Spieler mit weniger als 30 Spielen, 15 für Spieler unter 2400 Punkten und 10 für Spieler für mehr als 2400 Punkten. Umgerechnet auf unser System ergibt das Veränderungskonstanten von 11.25 / 5.625 / 3.75. Vergleich man diese Werte mit unserem Wert von 16 Punkten für normale Spiele, erkennt man, dass unser System viel sensibler auf kurzfristige Änderungen reagiert und alte Ergebnisse viel schneller keine Rolle mehr spielen.

Mein Vorschlag: Berechnung des TTR-Wertes mit einer Veränderungskonstante von 6. Gleichzeitig wird bei der Berechnung nicht mehr auf ganze Zahlen gerundet, sondern auf die Hunderstelstelle hinterm Komma.

Die Änderung mit dem Runden ergibt sich daher, dass bei einer Änderungskonstante von 6 und der bisherigen Rundungsregelung nur noch sieben mögliche Ergebnisse in der Auswertung möglich währen. Dies ist aus meiner Sicht zu wenig. Für Jugenliche und Spieler mit wenigen Spielen muss es natürlich Boni wie bisher geben. Diese sollten sich in Summer zu einer Veränderungskonstante von 12 addieren.

Aus der vorgeschlagenen Veränderung ergäben sich mehrere positive Effekte. Zum einen würde der TTR-Wert im Verhältnis zu den Umstellungstoleranzen stabilisiert. Zum zweiten bleiben die Ergebnisse aus etwas länger zurückliegenden Spielen länger für den TTR-Wert von Bedeutung. In der alten Regelung ergibt sich bei einer Serie von 20 Spielen ein Verhältnis von 5.87 zu 16 Punkte zwischen erstem und letztem Spiel. Mit der neuen Regelung wäre das erste Spiel durchschnittlich 4.14 Punkte Wert, das letzte 6 Punkte (alles per Simulation ermittelt). Das sind immerhin noch mehr als zwei Drittel. Dies stellt aus meiner Sicht einen vernünftigen Kompromis zwischen Anpassungsgeschindigkeit an Spielstärkeveränderungen und Gleichgewichtung der Spiele über eine Saison hinweg dar. Schließlich wird auch noch der drastische Effekt von KO-Turnieren abgemildert.

(Wenn man ganz mutig sein möchte, könnte man auch den Schritt zu einer Veränderungskonstante von 4 gehen. Hier stellt sich dann allerdings eher die Frage, ob das System noch sensibel genug ist, um Umstellungen aufgrund von Veränderungen der Spielstärke zu erzwingen.)

2. Sonderregelung für KO-Turniere
Wie oben bereits beschrieben, sind KO-Turniere schwierig auszuwerten, da durch das Spielsystem extreme Ergebnisserien erzwungen werden. Hier habe ich noch keine gefestigte Meinung.

Mein erster Vorschlag: Reduktion der Veränderungskonstante nach jeder gespielten Runde nach der Regel 6/5/4/3/2/1/1/1...

Die Veränderungskonstante wird also schrittweise bis auf 1 runtergefahren. Die Auswirkungen einer solchen Änderung muss man allerdings nochmal gründlich untersuchen.

3. Schaffung einer separaten Wertung für eine Liga
Man könnte parallel zur offiziellen TTR-Wertung eine Liga-TTR-Wertung einführen. Hier würden nur Ergebnisse der jeweiligen Liga einfließen. Gleichzeitig würde die Berechnungsgrundlage für die Gewinnerwartung innerhalb der Runde nicht aktualisiert. Das Ergebnis wird für die Mannschaftsaufstellungen verwendet. Für die neue Saison wird dann die Berechnunggrundlage durch den dann gültigen offiziellen TTR-Wert aktualisiert.

Der letzte Punkt würde eine sehr saubere Lösung für das Problem der Mannschaftsaufstellungen bieten. Allerdings wird das ganze System wesentlich verkompliziert. Daher sollte man einen solchen Schritt erst nach einigen Jahren gehen, in denen tatsächlich Probleme mit dem TTR-Wert aufgetreten sind.
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ed von schleck

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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragMo 11. Mär 2013, 11:34

Deine argumente sind richtig und gut, nur leider nicht im sinne der kommerziellen ttr-macher/verkäufer.

Gewollt ist es doch genauso wie es ist, nämlich schöne neue wertveränderungen und dies möglichst oft.

Einen nur-ms-ttr könnte sich jeder zehntklässler selbst ausrechnen und der permiumverkauf wäre sinnlos.

Eine niedrigere AK hätte nen ähnlichen effekt, deutlich weniger clicks auf mytt.

Zudem wird seit beginn des ttr, immethin werden ergebnisse seit 2006 berücksichtigt keine anpassung der AK und zwischen den verbänden vorgenommen.

Habe gestern einen hochinteressanten spieler gefunden, dessen ttr mich verwirrte.
Kenne den seit jahren, mann mit stärke wttv um die 1.750 punkte. Da mich sein wert von über 1800 wunderte machte ich die ttr historie auf...

Ergebnis:

Seit somner letzten jahres plus 123 punkte auf lediglich vier (!) Turniertagen in ns. Davon verlor er, hinserie hoch negativ, dann wieder ca. 50 punkte und hat z. Zt. Immernoch ca. 1810-1820 (hab kein premium).

Mmn. ein eklatanter fall einer falschbewertung,, aber sehr clever. Einige mir bekannte ttr-junkies planen schon ihm nachzueifern und turniere in höher eingestuften verbänden einzulegen.

Hier argumentieren die ttr-verfechter dann "ist ja super, die werte gleichen sich so an", aber davon haben dan etwaige teamkollegen nix. Zudem fahren dann engagierte niedersachsen nach nordhessen auf turniere, da noch höher initialisiert und ziehen dort dann wieder punkte ab.

Dee von mir beschriebene extremfall hat solche fum-turniere im übrigen auch in nrw gespielt mit bescheidenem

Welchen sinn macht es da noch nach ttr aufzustellen?

Objektiv betrachtet für mich keinen, obwohl unsere mannschaft, wg. meiner sd-erkrankung, z. Zt. massivst davon profitiert.

Ich hätte naxh dem alten system ein pasrkreuz tiefer gemusst und wir hätten als mannschaft 6-8 punkte weniger...

Ein anderes team hat ebenfalls nach ttr umstellen können, was nach altem system nicht gegangen wäre und punktet jetzt wie verrückt mit taktischer aufstellung.

Der wert wirbelt definitiv einiges durcheinander und wer sich auskennt, keine kosten und wege scheut, und bekloppt genug ist sich 280 kilometer für ein turnier ins auto zu setzen hat erhebliche möglichkeiten.
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Re: Infos zur TTR-Angleichung

BeitragMi 31. Jul 2013, 10:18

Also ich hab gestern auch wieder die Erfahrung gemacht das man die TTR Werte zwischen den Verbänden nicht beurteilen kann.

Ich selbst bin im Bayrischen TT Verband habe einen TTR Wert von 1600 und hab gestern im Training gegen einen Verbandsligaspieler aus Hessen mit einem Wert von knapp 1900 gespielt.
Erstes Spiel 3:0 für mich, zweites 3:2.
Das kann sicherlich auch an meinem Spielsystem liegen, jedoch darf es eigentlich auch nicht sein das ich einen Spieler der 300Punkte über mir ist mit 3:0 schlage. Selbst im 2. Spiel hat es am Ende noch gereicht.
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