Defensiv-Anti hat geschrieben:Wo Jugendarbeit gemacht wird, da gibts auch Jugendmannschaften.
Wir müssen nicht cooler werden.
Ich kenne Dörfer, da spielt die Jugend TT und kein Fussball. Nicht weils cool ist, sondern weil es ein gutes Angebot gibt.
Wenn man wirklich etwas ändern will, dann gehts nur übers Geld. Vorschlag:
Jede Jugendmannschaft neutralisiert die Verbandsgebühren für eine Erwachsenenmannschaft. D.h. wer gleich viele oder sogar mehr Jugendmannschaften hat, zahlt nichts. Das muss natürlich durch die Vereine ohne Jugendarbeit bezahlt werden
Aber so lange man nicht Reformen in dieser Art macht, sondern mit viel Tamtam und Energieeinsatz die Bälle, Netze, Kameraperspektiven und Zählweise ändert, passiert gar nichts. Das ist purer Aktionismus, damit man halt was macht und wichtig ist als Funktionär.
Regeländerungen sind ITTF-Angelegenheit. Landesverbände, Regionen und Kreise haben kaum Einfluss.
Die Umwidmung von Verbandsgebühren müsste kostenneutral erfolgen. Vereine ohne Jugendarbeit müssten folglich mehr zahlen. Es gäbe sofort einen Aufschrei und das Vorhaben wäre kaum durchsetzbar. Die Idee ist schließlich nicht neu und ist meist an den Kosten gescheitert. Ich habe im Hinterkopf, dass einige Verbände trotzdem Jugendarbeit belohnen. Leider ohne Erfolg, wie die Mitgliederstatistik vermuten lässt. Außerdem wird kein Verein wegen 100 € seine Nachwuchspolitik ändern. In meinem Verband wurde vor Jahren eine Strafgebühr wegen fehlender Schiedsrichtermeldungen eingeführt. Die Vereine zahlen seither brav die 150 €/Jahr. Selbst eine Prämie brachte nichts.
Wenn das Image einer Sportart schlecht ist, findet man keine Betreuer oder Trainer, ja oft genug noch nicht mal jemand, der die Halle aufsperrt und die Aufsicht übernimmt. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die meisten Menschen erhoffen sich von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit zumindest etwas Anerkennung. Wie sieht die Realität aus? "Ping-Pong, dafür braucht man Trainer?" "Was, Du fährst 30 km zu einem Ping-Pong-Spiel? Irre!" "Ich wollte eigentlich, dass mein Sohn Sport treibt. Nun, besser Tischtennis als gar nichts." Oder es kommt das Totschlagargument: "Wie viele Zuschauer habt ihr denn?" Jeder kennt ähnliche Aussagen.
„Ohne Fernsehen sind wir tot“ sagte der ITTF-Präsident. So ist es. Eine Sportart, die aus extrem kurzen Ballwechseln und unerklärlichen Fehlern besteht, ist dem Laien nicht zu vermitteln. Und die Laien machen nun mal die Quote.
Die Diskussion ist seit 20 Jahren die gleiche. Man will was ändern, jedoch so, dass es niemand merkt und alle zufrieden sind. Das funktioniert nicht. Kosmetische Reformen bewirken nichts, was dann wieder als Argument gegen jegliche Änderungen herhalten muss. Wobei völlig offen ist, ob es überhaupt eine Lösung gibt.
Und dann gibt es jene Sportkameraden, die grundsätzlich gegen alles sind, am liebsten die Verbandsgebühren gegen Null fahren würden, aber ganz selbstverständlich die Dienstleistungen der Verbände in Anspruch nehmen.