Martin's TT-Tagebuch

[Whizzkid]

Der erste Eindrck war eher entäuschend. Ich habe einfach mehr erwartet.
Er spielt sich recht NI ähnlich. Man kann gut Kontern und anziehen.
Aber Störeffekt beim aktiven Block habe ich gar nicht festgestellt.
Klar machen die Gegener auch Fehler auf den Flying Dragon, aber wenn ich einen TS auf meinen Partner ziehe( der mit dem Flying Dragon), dann ziehen die Blockbälle ganz schön nach unten, bei mir nicht.
Wenn mein Partner einen Ball schießt, dann knallt es richtig, bei mir nicht.
Ich muss mir doch nochmal genau seinen Schläger anschauen.

Mir kommt es so vor als das sein Belag weicher ist als meiner. Ausserdem habe ich auch nichts von dem FKE festgestellt.
Ich spiele ihn in rot und er in schwarz, vielleicht liegt es daran.

[martinspinnt]

@Whizzkid
Hey, das tut mir ein wenig Leid, dass du mit deinem Flying Dragon nicht den Störeffekt hattest, denn du eigentlich von deinem Partner kennst. Normalerweise machen rote Lappen mehr Störeffekt, da die etwas weniger griffig sind wie die Schwarzen. Die Chinesischen Produzenten haben bekanntlich grosse Schwankungen in der Produktion, könnte auch daran liegen. Vielleicht hat dein Partner einen etwas dünneren Schwamm. Normalerweise steigt der Störeffekt mit Abnahme der Schwammstärke.

[Whizzkid]

Ja, habe ich mir auch schon gedacht. Am Dienstag im Training schaue ich mir mal seinen Schläger an.

[Noppen Matthes]

Ich kenne jetzt den Typ OX-Noppe für meine RH schon ziemlich gut. Es ist eine eher MLN OX mit gutem Grip für den konsequenten Angriff.

Dann wirklich GD8228. Der hatte so ziemlich das griffigste OG von allen MLN, die ich getestet hatte und in der ox Version knicken auch die Noppen, wenn man richtig reinhackt.

[martinspinnt]

@Noppen Matthes
Super, das wäre sowas von cool, denn ich brauch dringend viel Schnitt für den Angriff und eine kompakte MLN, damit auch wirklich Spin und Speed ohne Schwamm möglich ist.

[Noppen Matthes]

@Noppen Matthes
Super, das wäre sowas von cool, denn ich brauch dringend viel Schnitt für den Angriff und eine kompakte MLN, damit auch wirklich Spin und Speed ohne Schwamm möglich ist.

Ich hatte ihn seinerzeit auf einem TSP Black Blizzard Carbon (3+2 Off-Holz) getestet und ich habe hier im Forum dazu einen Testbericht verfasst. Fuer mich war er recht schwierig zu kontrollieren und ich fand vor allem das "Trefferfenster" in der Offensive (aktiver Block, Konter) recht klein, allerdings war ich auch keine ox-Noppen gewohnt. Wenn ich den Ball aber richtig getroffen hatte, war direkt Feierabend. Ich denke also, dass Du mit Deiner ox Erfahrung das schon beherrschen solltest ausserdem sollte Dein langsameres und weicheres Holz bei der Kontrolle auch helfen.

[martinspinnt]

@Noppen Matthes
Ich frag mich immer mal wieder, ob meine Testeindrücke zu einem Zeitpunkt XY wirklich nachhaltig waren oder ob ich heute komplett andere Erfahrungen mit einer bestimmten Noppe machen würde. Ich weiss es echt nicht

[E-Highlander]

Fang doch nochmal von vorne an

[martinspinnt]

@E-Highlander
Genau, das werde ich auch tun, nochmals von vorne anfangen. Es gibt einen triftigen Grund und das ist der P-Ball. Die ganzen Tests im Netz basieren auf dem Z-Ball. In der Schweiz wird ab kommender Saison mit dem P-Ball gespielt. Im Juni werden die Clubs wohl umstellen. Ich werde nach und nach meine ca. 200 Noppenbeläge nochmals mit dem P-Ball an der Ballmaschine testen, darüber schreiben und wohl immer auch noch ein kleines Video dazu liefern, denn Bilder sagen mehr als Worte.

[E-Highlander]

Ich schlage vor, du schreibst das ganze in einem (interaktiven) Buch nieder. Pro Test einen kleinen QR-Code mit Verweis auf das jeweilige YT-Video. Den Gewinn teilen wir uns dann ganz fair 50/50

[martinspinnt]

@E-Highlander

Den Gewinn teilen wir uns dann ganz fair 50/50

Ich mach die Tests und du schreibst das Buch, das fände ich fair Die "Noppen-Bibel" sollte auf keinem Nachttisch eines Noppen-Freaks fehlen. AMEN

[martinspinnt]

Hab 10O DHS * P-Bälle bestellt, damit ich mit den Tests beginnen kann. Ich werde die vier Grundschläge Push, Drive, Loop und Chop einmal gegen US und einmal gegen OS testen. Jedem Schlag gebe ich eine Note von 1-10 mit einer Dezimalstelle, wobei ich jeden Schlag ca. 20 x spiele. Die Bewertung selbst kommt rein aus dem Bauchgefühl heraus und ist natürlich super subjektiv. Ich muss mir bei diesen vier Grundschlägen eine gewisse Stabilität erarbeiten und erst dann beginne ich mit den Tests. Die Noppe wird vermessen, mit Latexkleber montiert und kommt immer auf das gleiche Testholz. Es ist ein mittelschnelles Grossblatt mit eher weichem Anschlag und einer mittleren Biegefestigkeit. Ich werde mein Bewertungssystem für die vier Spielsysteme DEF, DEF+, DIS und OFF hinzuziehen, was ich weiter oben mal beschrieben habe. Ich hab das mal mit dem Dr. Neubauer Leopard und Z-Bällen gemacht. Ich nehme jeweils den Mittelwert zwischen OS und US und multipliziere mit der Wichtigkeit von bestimmten Schlägen bei den vier Spielsystemen. Bei OFF ist natürlich der LOOP und der DRIVE das Mass aller Dinge, bei DEF der CHOP und der LOOP, bei DIS (Störspiel) der PUSH und der DRIVE und bei DEF+ der LOOP und der CHOP. Das schaut dann in etwas so aus:

DR. NEUBAUER Leopard OX

OBERSCHNITT
PUSH 7.8
DRIVE 7.6
LOOP 7.3
CHOP 8.8

UNTERSCHNITT
PUSH 8.2
DRIVE 7.6
LOOP 7.8
CHOP 8.4

SYSTEM
DEF 8.1
DEF+ 8.0
DIS 7.9
OFF 7.8

FAZIT
Der Leopard OX ist in erster Linie für ein defensiv ausgerichtetes Spielsystem bzw. eine defensiv ausgerichtete Seite geeignet. Die lange Abwehr gelingt sehr kontrolliert und mit guten Schnitt. Sehr erfreulich ist, dass mit dem Belag sicher und mit gutem Schnitt geschupft werden kann. Angriffsbälle in Tischnähe sind einfach zu spielen und sehr kontrolliert. Weil das Tempo "nur" so ca. ALL+ ist, sind diese jedoch nicht sehr gefährlich. Der Noppentopspin ist gut, um einen Angriff einzuleiten, der mit einer offensiven VH abgeschlossen werden sollte. Alles in allem ist das eine sehr solide OX-Noppe mit Stärken im defensiven Bereich.

[martinspinnt]

Ich krieg langsam aber sicher die Krise, denn ich kann TT einfach nicht auf vier Spielsysteme reduzieren. Es gibt den Block-, Konter- und Schussspieler auf mindestens einer Seite. Waldner hat in den 80ern und 90ern die Chinesen mit präzisem Blockspiel mit seiner RH-Seite bedrängt. Der RH-TS hat damals imho bloss eine untergeordnete Rolle gespielt. Klar, der RH-TS hat er gespielt und doch hat ihm das nicht die vielen Punkte gebracht wie bei anderen modernen System z.B. der Osteuropäer. Ich verspüre momentan bloss den Antrieb, das Schupfspiel meiner Gegner mit eher harten Konter-Angriffen zu beantworten, damit die endlich mal in die Offensive gehen und ich Abwehr spielen kann. Das ist direkt kein Spielsystem, denn eigentlich will ich abwehren, weil mir das mehr Spass und Freude bereitet. Auf der RH suche ich also eine OX-Noppe, die in erster Linie gut beim Blocken, Kontern und Schiessen ist. An dieser Stelle haben MLN-OX absolut die Nase vorne, denn da ist genug Gummi, um anständig anzugreifen. Egal, ich lass die ganze Theorie mal aussen vor und besinne mich auf die Schläge, die aktuell in meiner Liga angesagt sind.

[martinspinnt]

Mano, das ist wirklich eine Knacknuss, Ordnung in die Spielsysteme zu bringen und passende Beläge zu eruieren. Meine ganze Gewichtung der Schläge war zu kompliziert. Es macht kaum Sinn, einem Störbelag Werte in der langen Abwehr oder für den Topspin zu vergeben. Also beschränke ich mich bloss noch auf zwei Werte pro Spielsystem. Es beginnt damit, dass die Distanz zum Ball bzw. das Timing über die Spielsysteme entscheidet. Der Störspieler spielt den Ball unmittelbar nach dem Ball/Tisch-Kontakt, der Block-, Konter- und Schussspieler spielt den Ball noch in der aufsteigenden Phase oder im höchsten Punkt, der Topspinspieler spielt den Ball im höchsten Punkt oder in der fallenden Phase und der Abwehrspieler immer in der fallenden Phase. Damit lassen sich sinnvoll bloss ein benachbartes System kombinieren. So entstehen all die Systeme angefangen vom Störspieler der auf der RH den Ball im Spiel hält und mit der VH blocken, kontern und schiessen tut bis zum Abwehrspieler der gelegentlich auch mal einen überraschenden Topspin einstreut. Es gilt also erst einmal abzuklären, welches System auf jeder Seite gespielt werden will.

DIS
65% für PUSH (passiver Schupf, Druckschupf, Abstecher, Seitenwischer, ...)
33% für DRIVE (Block, Konter, Schuss, ...)

OFF
65% für LOOP (Topspin, Gegentopspin, Liften, Ballonabwehr, Sidespin, ...)
33% für DRIVE (Block, Konter, Schuss, ...)

DEF+
65% für LOOP (Topspin, Gegentopspin, Liften, Ballonabwehr, Sidespin, ...)
33% für CHOP (lange Abwehr, kurze Abwehr, Sidespin-Abwehr, ...)

DEF
65% für CHOP (lange Abwehr, kurze Abwehr, Sidespin-Abwehr, ...)
35% für LOOP (Topspin, Gegentopspin, Liften, Ballonabwehr, Sidespin, ...)

[martinspinnt]

Die grösste Herausforderung ist momentan die Stabilität in den Schlägen. Ich bin mir bewusst, dass es absolut keinen Sinn macht, die grosse Testserie mit allen meinen Noppenbelägen und P-Ball zu starten, bevor ich technisch nicht absolut stabil bin. Es verändert sich einfach noch zu vieles in den Schlägen. Ganz allgemein lerne ich momentan, denn ankommenden Schnitt für den Schlag zu nutzen. Es ist eine gewisse Energie (OS, US) drin und diese kann mit der Noppe für den Schlag genutzt werden. Der Hardbat-Schläger hilft ungemein, diese Energie zu fühlen.

PUSH
Ich bin gezwungen den Ball deutlich früher zu spielen als in vergangenen Tagen. Ich hab mich noch nie wirklich sicher gefühlt mit diesem Schlag. Gegen OS abstechen geht, nur der DS gegen US war einfach total unsicher. Es ist sehr viel einfacher, denn ich brauch den Ball nur nach vorne zu schieben und das mit eher wenig Druck. Druckschupf ist einfach das falsche Wort für die tischnahen US-Schläge mit Material, darum verwende ich lieber die neutraleren englischen Ausdrücke. Ich spiele ständig mit anderen Noppen und lerne so, mich sehr schnell an neues Material anzupassen. Das kann manchmal die Schlägerneigung oder auch die Beschleunigung der Hand sein.

DRIVE
Auf der RH hat der Schlag gegen OS schon immer gut geklappt. Beim Flip oder dem Ankontern von US-Bällen nutze ich aktuell die ankommende Rotation, hab meine Bewegung minimiert und arbeite mehr mit der Hand.

LOOP
Auch hier verändert sich der Schlag, indem ich aktuell mehr mit dem Handgelenk spiele als mit dem ganzen Arm.

CHOP
Ich hab immer ein gutes Gefühl bei dem Schlag, wenn ich den Ball beim Treffen gut spüre, ihn so schön mitnehmen bzw. führen kann.

Bei meinem neuen Bewertungssystem hab ich ein sehr gutes Gefühl. Mir ist es wichtig, dass der Test an der Ballmaschine möglichst praxisgerecht ausfällt. Es kann nicht sein, dass ich am Balleimer einen bestimmten Schlag super toll finde und im Training total enttäuscht werde.

[martinspinnt]

Hab mal etwas mit iMovie rumgespielt

[E-Highlander]

Hättest du ein Video, in welchem du diese 4 Grundschläge mal präsentierst? Das mit dem Buch bekommen wir hin

[martinspinnt]

[martinspinnt]

Noch ein kleiner Trailer zum Thema Hardbat:

[martinspinnt]

Trainieren ist etwas anderes wie testen, selbst wenn das an der Ballmaschine bei gleichen Einstellungen geschieht. Beim Testen konzentriere ich mich mehr auf die Bewertung der einzelnen Schläge und beim Training mehr auf deren Ausführung.

PUSH
Gegen OS (Abstecher) will ich mehr mit dem Unterarm spielen. Das ist diese kurze Hake, die abrupt stoppt. Als nix mit durchschwingen alla Seitenwischer. Ich beschränk mich lieber mal auf die Grundtechniken, bevor all diese Seitschnittschläge an der Reihe sind. Ich such momentan Stabilität in den Schlägen und der Unterarm hat dabei eine wichtige Rolle.

DRIVE
Gegen OS (Block, Konter) bin ich total unsicher beim einfachen Block- und Konterschlag der VH. Ich kann in dieser Distanz recht sicher mit einem kurzen Topspin spielen jedoch nicht kontern. Mir fehlt das Gefühl für diesen Ball, den ich bestimmt auf der VH hin und wieder brauchen kann. Auch hier scheint der Unterarm die entscheidende Rolle zu spielen und auch hier endet die Bewegung so ziemlich genau in der Körpermitte.

LOOP
Gegen OS ist mit der KN-OX zwar anstrengend zu ziehen und doch geht das recht passabel. Hier spielt neben dem U-Arm der O-Arm mit, denn der Ellbogen wird bis knapp Schulterhöhe geführt. Eigentlich ein ganz simpler Anhaltspunkt, den ich nicht immer beachte und viel lieber Schlagspin als Topspin spiele.

CHOP
Hier ist genau umgekehrt, denn die Abwehrbewegung beginnt mit dem Ellbogen auf knapp Schulterhöhe. Auch diesen Punkt beachte ich nicht immer und so hat die LN oft für eine unpräzise Technik herhalten müssen.

Ich möchte einfach differenzieren lernen in Schläge über Tisch (PUSH/DRIVE) und Schläge mit langen Bewegungen (LOOP/CHOP).