Pimp my Blade

Wer kennt sie nicht? Die Euphorie, wenn mit dem neuen Wundermaterial am ersten Abend alles klappt. Die Lust, was Neues zu probieren. Aber auch die Zweifel nach einer bitteren Niederlage. Die Spielsystem-Sinn-Krise.

Abwehrspiel mit griffigen LN? Das war gestern. Jetzt im Trend: Stör-LN am Tisch - jo, super. Bis zum ersten Meisterschaftsspiel gegen Leerlulli mit gutem Schuss. Dann noch ein Training mit Poly-Ball - nee, das hat keine Zukunft. KN auf der RH! Ja, das isses: Sicheres Schupfspiel mit guten Abwehroptionen und Offensivpotential... Die Liste ist unendlich, aber trotzdem will - nein muss! - man alles erlebt haben.

Es ist Zeit, dazu ein Tagebuch anzulegen. Sozusagen eine Selbsthilfegruppe mehr oder weniger anonymer Material-Junkies. Wem ein guter Titel einfällt, bitte Hinweis. Wir brauchen Mitglieder, Ehrenpräsidenten, Berater. Outet euch. Lästert. Bringt Beispiele.

Ich mache mal den Anfang.

Vor einiger Zeit nach der Rangliste noch beim Fremdverein mitgedaddelt, dabei von so nem Typ mit Konter/Blockspiel total abgezogen worden. Zeig mal - Aggressor? Nie gehört, is ja echt eklig, zumindest auf meiner Seite.

Wenig später selbst auf meinem langsamen Allround-Holz angespielt. OK, harter Konter und Schuss sind meist direkte Punkte - so oder so, aber die Quote spricht gegen mich. Keine Kontrolle beim passiven Block, Schupf in die Wolken oder in die Bande, Schnitt nicht der Rede wert, Abwehr unsicher und harmlos. Der ist ja auf beiden Seiten der Platte eklig. Nach nicht einmal 2h den Schläger weggepackt, zu Hause den Belag abgerissen und vertickt.

Mehrere Wochen lang dann mit Speedy Soft liiert, aber nie ganz zufrieden gewesen. Alles geht mit guter Kontrolle, aber hallo? Macht mal bitte jemand einen Fehler auf meine Bälle? Gibt's das Spiel auch mit wenigstens einem einfachen Punkt pro Satz? Ich möchte doch schließlich nicht auch noch die Punkte meines Gegners mit machen müssen. Ein kurzer Seitensprung mit dem FL III - schließlich waren wir ja mal fast ein halbes Jahr lang durchaus erfolgreich zusammen -, nee, das Ding ist eine blöde Zicke, Schnittempfindlichkeit in Abhängigkeit von der Schlaghärte - das geht gar nicht (mehr).

Was tun? Genau: Alles muss neu! Aber was? Foren durchforstet, Testberichte ausgewertet. Warenkörbe zusammengestellt, wieder weggeklickt. Ah, noch ein Abieter, Account her, neuer Warenkorb. Mist, es fehlen noch wenige Euro bis zur Portofreigrenze. Noch mal im Netz schmökern - Wobbler, Cluster, Hass, Schmerz... Aggressor - kenn ich den nicht schon? Ach ja, das komische Ding; trotzdem noch mal die Posts durchgehen - ah, hier gibt's Videos! Cool, was die damit alles können, Abwehr, Angriff, Störeffekt. Nochmal überfliegen - abwägen - klar, mit dem Holz damals konnte das ja nicht gehen, aber mit dem Neuen... das war's bestimmt, also noch schnell einen Aggressor dazu. Yeah, jetzt wird portofrei geliefert: Echt ein guter Deal...

...kurze DHL-Lieferzeit später, Turnier. Neues Holz, neue Vorhand, neue Rückhand. Am Abend zuvor VOC-frei zusammengeklebt, natürlich noch keinen Ball damit gespielt. Zur Sicherheit keinen Zweitschläger eingepackt, damit ich mit dem Setup auch spielen muss - ich kenne mich schließlich. Und klar, auf der RH prangt der neue blutrote Aggressor in 1,3. Warm-Up. Argh! Das Holz ist lahm. Na ja, der Tensor auf der VH macht's wett. Wie das klickt! Ui - so'n lahmer Ball wird über den Tisch geblockt? Und jetzt RH. Konter - konter - Netz. Mist, das war doch schon beim letzten Mal so. Muss man immer gefühlt ins Gesicht vom Gegenüber zielen? Na gut, noch mal. Konter - konter - Netz. Geil, jetzt hatten wir anders rum aufgeschlagen. Noch mal. Konter - konter - Schlägerkante. Grins (ich, beim Gegner leichte Stirnfalten). Noch mal. Konter - konter - löffel - schneller Konter - Netz. Doppelgrins (ich, beim Gegner jetzt deutliche Stirnfalten). Komm, ich geh kurz noch'n paar Bälle drunter, dann können wir anfangen. Langer US-Aufschlag mit Aggressor - Gegner Schlägerkante. Passiert schon mal. Noch mal langer (pseudo)-US-Aufschlag - Topsin etwa 1m zu lang. Äh, noch mal. Langer US-Aufschlag, TS Bogenlampe, hack, mein Gegner zieht ins Netz. Von mir aus können wir... An dem Tag verliere ich nur 2 Sätze.

...wieder etwas später. Training. Immer noch gleiches Setup. Die Jungs kennen mich in- und auswendig. Übung VH-TS, immer noch das wunderbar kontrollierte Gefühl, Spin, Speed, alles passt. Übung RH-Abwehr. Auch gut. Na ja, zumindest sicher. Aber total ungefährlich. Auch der frischeste Jugendliche im ersten Herren-Jahr kann beliebig oft nachziehen. Gut, dann eben die Todessense. Hack - Bande gegenüber. Hack - flach, aber nicht platziert. Hack - ui, da war wohl Schnitt drin, der TS kam nicht mal bis zum Netz. Noch mal. Hack - flach, sehr lang, ca. 1m hinter dem Tisch... So etwa geht das weiter... Gut, dann blocke ich noch was, zieh mal in meine Noppe. TS - Block - eier, eier, Schlägerkante. TS - Block - TS Bogenlampe - Pressblock. Einschlag im Winkel. Yeah, so muss das. Partner konzentriert sich... TS - Block - kontrollierter TS - Block etwas zu hoch - Rumms. Einschlag im Winkel. Leider bei mir. Nochmal... TS - Block - TS - Block - Schlagspin - Block 10 cm parallel über den Tisch bis in die Bande... Muaahh, Training ist doof.

Zum Abschluss noch ein paar Spielchen. Erstes 3:0 gewonnen. Du mit deiner Scheissnoppe, macht ja gar keinen Spaß. Nächster Gegner. Erster Satz Kinderspiel. Echt gut, was man so alles mit dem Aggressor auf Aufschläge anstellen kann. Zweiter Satz. Gegner strengt sich an. Seine TS sind Fraß für meine Noppe, schnell hohe Führung. Jetzt noch den Sack zumachen, also druff. Mist, beide Aufschläge weg. Und die nächsten Rückschläge. Das gibt's doch nicht. Sicherheitsball, viel zu harmlos - Rumms. Uiuiui, jetzt wird's echt noch mal knapp. Dann eben mit Stör. Schupf - Wisch - Krökel - Rumms. Satzball gegen mich. Gegner geht jetzt immer 1/2 Schritt nach hinten und zieht voll durch. Ich reibe die wunde Stelle neben meinem Bauchnabel, die sein letzter Punkt hinterlassen hat. Was tun? Ein Netzroller bringt mir den Satz. Aber ab jetzt wird mir nur noch in die Noppe gehoben und hinterhergeschossen. Eigene Attacken werden immer verzweifelter, hektischer, unüberlegter. Abwehr bekomme ich um die Ohren gezogen, praktisch jede Annahme mit dem Aggressor zappelt im Netz oder geht in die Bande...

Und wieder passiert es. Der Zweifel-Wurm bohrt sich schon ins Holz, mit Carboneinlage hätte der bestimmt keine Chance. Ich sehe weg. Der Teufel flüstert leise in mein Ohr, mit griffiger LN passiert das nicht. Die Kollegen meinen, mit dem Schläger neulich wäre ich besser gewesen (sie meinen das Zeug, das längst über ebay und Marktplatz bei anderen Junkies gelandet ist). Ich höre weg. Diesmal bleibe ich standhaft. Versprochen. Seufz.

Interessantes Thema...
Ich denke jeder Materialspieler kennt dieses Problem mit den Gedanken im Kopf nach einem schwachen Spiel. Bei mir war das in den vergangenen Jahren meistens der Zwiespalt zwischen D.Tecs 1,6mm vs. Curl P1 1,5mm. Meistens eine Halbrunde mit dem Belag und dann Wechsel auf den anderen (und dann wieder zurück).
Ich beneide ein bisschen die Spieler die sich über ihr Material gar keine Gedanken machen.

Auf der anderen Seite macht es auch extrem viel Spaß und gibt neue Motivation mit einer neu zusammengestellten Schlägerkombi in die Halle zu gehen. Auf diese Vorfreude möchte ich auch nicht verzichten.

Ich befürchte sogar, dass es auf lange Sicht egal ist welchem Material wir spielen (natürlich nur, wenn es zu dem jeweiligen Spielstil passt). Ohne die regelmäßigen Noppen, NI und Holzwechsel wäre ich vermutlich heute auch nicht besser oder schlechter.

Im Moment bin ich standhaft und habe auch gar kein Verlangen etwas zu testen. Es ist aber auch Sommer und ich habe keine negativen Erfahrungen in Punktspielen. Das kann sich im Herbst alles auch wieder ändern.

Auch das was Olli jahrelang gemacht hat und sein Spielsystem und das zugehörige Material regelmäßig von einem extreme ins andere zu ändern kann unglaublich spannend und interessant sein. Hauptsache es macht Spaß, ist ja schließlich unsere Freizeit.

@Olli: Kann es sein, dass ich dich nie mit GAnti gesehen habe. Wäre das nichts für dich?

Hallo an Uli und an die wenigen Anderen hier im Forum,
das von dir Angesprochene ist ein interessamtes Thema und Problem, mit dem sich sicherlich schon viele Spieler, vor allem "Materialspieler", herumplagen.
Bei mir ist es so, dass sich durch das ewige Testen in Sachen TTR-Punkte nichts verbessert hat. Das wird sicherlich bei den meisten von euch ähnlich sein. Dass mir das Testen so viel Spaß macht, kann ich nicht behaupten. Ich stelle meistens fest, dass es für den Ars ... ist. Möglicherweise wäre es besser gewesen, weniger zu testen und dafür die eigene Technik zu verbessern.
Das Ergebnis wird nun mal nicht nur von dem getesteten Material beeinflusst, sondern auch von dem Spieler,gegen den man es spielt. Denn wenn derjenige ein Spieler ist, der es nun mal gegen Material kann, dann ist das eben so und man muss es akzeptieren.
Ich werde definitiv nicht mehr so viel probieren, wie ich es in der Vergangenheit gemacht habe, es sei denn, ich möchte mein System umstellen und zB mehr am Tisch spielen Oder von ox auf lange Noppe mit Schwamm wechseln.
Bis zu Saisonbeginn werde ich bei einer Schwammnoppe entweder den Feint Long 2 oder den Dtecs, beides 0.5mm, nehmen. Oder es wird beim Dtecs oder Agenda in ox bleiben.
Und meine VH muss unbedingt verbessert werden, das leidet nämlich nicht unerheblich unter der Testerei.

Ich wünsche allen einen guten Start in die kommende Saison, auch wenn es noch ein wenig hin ist.

Noppenjott hat geschrieben:Ich werde definitiv nicht mehr so viel probieren, wie ich es in der Vergangenheit gemacht habe, es sei denn, ich möchte mein System umstellen und zB mehr am Tisch spielen Oder von ox auf lange Noppe mit Schwamm wechseln.
Bis zu Saisonbeginn werde ich bei einer Schwammnoppe entweder den Feint Long 2 oder den Dtecs, beides 0.5mm, nehmen. Oder es wird beim Dtecs oder Agenda in ox bleiben.
Und meine VH muss unbedingt verbessert werden, das leidet nämlich nicht unerheblich unter der Testerei.

Jetzt bin ich gemein und rechne mal ein bisschen:

Nächste Woche beginnen bei uns die Ferien und die Hallen sind 3 Wochen lang zu. Beginn der Hinserie ist der 2./3.9. Bleiben vor dem Start 5 Wochen Training. Bei 2x Training pro Woche hast du 10 TE zur Verfügung. Wenn du nur deine Noppen-Optionen antesten möchtest, brauchst du 4 Trainingstage, um die mindestens mal anzuspielen. Zwei Optionen möchtest du vielleicht noch einmal genauer vergleichen. 6 TE sind jetzt schon weg, und du hast - vielleicht - deinen RH-Belag gefunden.

Tja, da bleibt also weniger Zeit für die Bereiche Technik, Taktik, Aufschläge, etc. als für die Materialtests. Und stell' dir vor, du möchtest auch noch mit einem anderen Holz vergleichen (du hast doch lange das Defplay gespielt?) - weil was auf einem Holz gar nicht geht, ist vielleicht genau das Richtige woanders. Und wann kommt die Gewöhnung an die "endgültige" Kombi?

Mir geht es oft genau so. Aber das ist der Grund warum wir auf unserem Niveau bestenfalls stagnieren. Letztes Training hat mir mein Teamkollege gezeigt, was er mit seinen abgelutschten Belägen kann, die er seit mindestens letzten Sommer auf seinem Holz hat (weiss nicht genau, aber ich glaube, er besitzt auch nur dieses): Auf einmal hat er mir jeden kurzen Aufschlag direkt reingeflippt, die langen AS wurden gezogen und Stoppblocks kann er inzwischen auch. Dazu TS aus allen Lagen, schnell und sicher, für mich sehr unangenehm. Ach ja, gemeldet ist er nächste Serie vor mir. Wenn die Entwicklung so weiter geht, sind wir nächstes Jahr in verschiedenen Mannschaften. Am Material liegt das nicht.

Jaaahhh, abgespielte Beläge haben auch Vorteile. Glanti habe ich mal kurz ausprobiert und Anti auch mal ...aber nur im Training. Die Faszination hat sich bei mir dabei in Grenzen gehalten und ich habe das dann nie über einen längeren Zeitraum verfolgt. Ich spiele mit KN oder LN ( auf RH ) genau gleich gut/schlecht. Mit LN drehe ich halt etwas mehr. Auf der VH teste ich gerade weicher gemachte Chinalappen. Vorläufiges Fazit dabei für mich ist aber eher ernüchternd. Ich kann mit diesen Belägen dann auch nicht besser spielen als mit dem Klassenprimus oder mit den üblichen Vertretern von ESN. Meine Abwehr hängt von der Tagesform ab und schwankt dabei von Bezirks bis Oberliganiveau Meine VH ist eine ewige Baustelle, vor allem der Topspin auf Ablagen. Hier könnte ich noch ein paar Prozent rausholen, was im Mittel dann aber auch nicht so viel bringen würde. Momentan schmerzt meine Schulter wieder bei zu ausladenden VH-Bewegungen Sollte vermutlich mal wieder eine Woche pain kilelr nehmen und eine TT Pause einlegen....und vor allem wieder mehr Fitness/Krafttraining machen.... aber bei dem Wetter zur Zeit fehlt mir dazu etwas die Moti.

Catenaccio hat geschrieben:....Meine VH ist eine ewige Baustelle, vor allem der Topspin auf Ablagen. ...

Hast du mal über eine potente Angriffs KN nachgedacht - Beautry, Burnout, .... ? Dann brauchst du keinen Topspin, sondern klatschst die Dinger einfach wech.

Cogito hat geschrieben:

Catenaccio hat geschrieben:....Meine VH ist eine ewige Baustelle, vor allem der Topspin auf Ablagen. ...

Hast du mal über eine potente Angriffs KN nachgedacht - Beautry, Burnout, .... ? Dann brauchst du keinen Topspin, sondern klatschst die Dinger einfach wech.

Dazu müsste ich dann ja immer rechtzeitig und richtig zum Ball stehen Mit NI bilde ich mir ein, ein größeres Trefferfenster zu haben. Außerdem gibt es quasi im Idealzustand ( = internationale (Moderne) Top Abwehrer ) kaum oder gar keinen, der doppelgenoppt unterwegs ist. Ich greife eh nur das an, was minimal nötig ist.... quasi an der Grenze zur klassischen Abwehr....Diesebezüglich auch schon alle Schwammdicken durchprobiert. Meine Lieblingsdicke liegt wohl irgendwo in der Mitte so um die 1.8-2.0. Doppelgenoppt geht meiner Meinung nach nur im tischnahen Szenario und dann die LN wenn möglich auch in ox. Andererseits ... the Sky is the limit... Alles ist möglich

( EDIT: Doppelnoppe ( KN ) habe ich natürlich auch mal kurz ausprobiert )

Gibt es bei den Herren überhaupt irgendeinen unter den Top 500, der mit Doppelnoppe von hinten Abwehr spielt?

Catenaccio hat geschrieben:... Doppelgenoppt geht meiner Meinung nach nur im tischnahen Szenario und dann die LN wenn möglich auch in ox. Andererseits ... the Sky is the limit... Alles ist möglich

( EDIT: Doppelnoppe ( KN ) habe ich natürlich auch mal kurz ausprobiert )

Rudolf Steiner , TTR 1777 und derzeitiger Europameister Senioren Ü70, spielt mit 2x KN tischferne Verteidigung. Wenn der Gegner ablegt, knallt er 'rein. Damit hat es im Halbfinale auch für Lieck, TTR 1942, gelangt.

Cogito hat geschrieben:Rudolf Steiner , TTR 1777 und derzeitiger Europameister Senioren Ü70, spielt mit 2x KN tischferne Verteidigung. Wenn der Gegner ablegt, knallt er 'rein. Damit hat es im Halbfinale auch für Lieck, TTR 1942, gelangt.

Okay, der ist aber nicht unter den Top 500 oder Top 1000 der Herren. (außerdem war es gegen Lieck arg knapp: "nur" im 5. zu 11). So ein Spielsystem geht m.E. nur noch bei den Senioren - oder hat jemand noch andere Beispiele?

Mastermind hat geschrieben:

Cogito hat geschrieben:Rudolf Steiner , TTR 1777 und derzeitiger Europameister Senioren Ü70, spielt mit 2x KN tischferne Verteidigung. Wenn der Gegner ablegt, knallt er 'rein. Damit hat es im Halbfinale auch für Lieck, TTR 1942, gelangt.

Okay, der ist aber nicht unter den Top 500 oder Top 1000 der Herren. (außerdem war es gegen Lieck arg knapp: "nur" im 5. zu 11). So ein Spielsystem geht m.E. nur noch bei den Senioren - oder hat jemand noch andere Beispiele?

Wo lebst du denn ?

Wir sprechen hier über little Oliver, der sowas von weit weg ist von den Top 500 o. 100 der Herren, dass Andromeda gleich nebenan liegt. Und ich bezweifele, dass der sowohl gegen Steiner und schon recht nicht gegen Schuler irgendwie Land sehen würde. Und diese Spielsystem (TTR 1777 bzw. TTR knapp 1900) gehen bis locker Verbands- bzw. Landesliga gegen ganz dynamische 20jährige.

Sorry, aber so einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
(Cogito, hyperventilierend)

Placere mitescere ... aber diese alten Knochen darf man nicht unterschätzen. Es geht mir aber eher um eine Grenzwertbetrachtung und da hätte ich jetzt auch erstmal Beispiele aus dem besten TT- Alter gewählt und da findet man
nach meinen unvollständigen Informationen recht wenig Doppelgenoppte in der Abwehr. ...cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis perseverare in errore

0x556c69 hat geschrieben:

Noppenjott hat geschrieben:Ich werde definitiv nicht mehr so viel probieren, wie ich es in der Vergangenheit gemacht habe, es sei denn, ich möchte mein System umstellen und zB mehr am Tisch spielen Oder von ox auf lange Noppe mit Schwamm wechseln.
Bis zu Saisonbeginn werde ich bei einer Schwammnoppe entweder den Feint Long 2 oder den Dtecs, beides 0.5mm, nehmen. Oder es wird beim Dtecs oder Agenda in ox bleiben.
Und meine VH muss unbedingt verbessert werden, das leidet nämlich nicht unerheblich unter der Testerei.

Jetzt bin ich gemein und rechne mal ein bisschen:

Nächste Woche beginnen bei uns die Ferien und die Hallen sind 3 Wochen lang zu. Beginn der Hinserie ist der 2./3.9. Bleiben vor dem Start 5 Wochen Training. Bei 2x Training pro Woche hast du 10 TE zur Verfügung. Wenn du nur deine Noppen-Optionen antesten möchtest, brauchst du 4 Trainingstage, um die mindestens mal anzuspielen. Zwei Optionen möchtest du vielleicht noch einmal genauer vergleichen. 6 TE sind jetzt schon weg, und du hast - vielleicht - deinen RH-Belag gefunden.

Tja, da bleibt also weniger Zeit für die Bereiche Technik, Taktik, Aufschläge, etc. als für die Materialtests. Und stell' dir vor, du möchtest auch noch mit einem anderen Holz vergleichen (du hast doch lange das Defplay gespielt?) - weil was auf einem Holz gar nicht geht, ist vielleicht genau das Richtige woanders. Und wann kommt die Gewöhnung an die "endgültige" Kombi?

Mir geht es oft genau so. Aber das ist der Grund warum wir auf unserem Niveau bestenfalls stagnieren. Letztes Training hat mir mein Teamkollege gezeigt, was er mit seinen abgelutschten Belägen kann, die er seit mindestens letzten Sommer auf seinem Holz hat (weiss nicht genau, aber ich glaube, er besitzt auch nur dieses): Auf einmal hat er mir jeden kurzen Aufschlag direkt reingeflippt, die langen AS wurden gezogen und Stoppblocks kann er inzwischen auch. Dazu TS aus allen Lagen, schnell und sicher, für mich sehr unangenehm. Ach ja, gemeldet ist er nächste Serie vor mir. Wenn die Entwicklung so weiter geht, sind wir nächstes Jahr in verschiedenen Mannschaften. Am Material liegt das nicht.

Ok, blöde Rechnerei
Nein, bin eh im Urlaub und danach sind Ferien. Und ob ich während der Ferien trainieren kann, bezweifel ich.
Ich werde die Hinrunde lange Noppe mit Schwamm spielen, entweder Feint Long oder Dtecs, jeweils 0.5mm.
Und nach der Hinrunde werde ich schauen, wie es läuft und ob mir die Schnittanfälligkeit zu schaffen macht, sodass ich wieder auf ox wechseln muss.
VH und das Holz stehen fest.

Was sind eigentlich die Indizien, einen EJ-Süchtigen zu erkennen?
- Ein gut gefüllter Materialschrank?
- Accounts bei allen möglichen und unmöglichen Versandhändlern?
- Stammgast beim lokalen TT-Dealer?
- Immer einen oder mehrere Testschläger in der Tasche?
- Unterschiedliche Setups in Punktspielen im Zeitraum einer Saison, einer Halbserie, eines Monats oder sogar während eines Turniers/Meisterschaftsspiels?