Maiks Testecke

[Referre]

Sebastian Deutsch, OL Mitte.

Gegen Moderne Abwehr tut er sich schwerer

[Memo]

Maik, spielst du nun den SP in 1,5? Kannst du es vielleicht mit einem glatten Super Anti (auf ABS/MG) vergleichen?

[MaikS]

Ich habe meinen Mannschaftskollegen, der ja klassische Abwehr spielt, gg ihn gecoached in der Gruppe. Er hat extrem sicher und clever aufgebaut, immer wieder 4,5 Spins hintereinander gespielt bevor der Endschlag kam. Er hat kaum abgelegt und auch wenig Heber gespielt, so richtig zu Gegenangriffen wäre Jan in dem Fall gar nicht gekommen.
In meinem Spiel gegen ihn habe ich auch sehr wenig Anti gespielt bis auf Return und kurz/kurz, wobei ich unglaublich viel NI RH Returns gespielt habe, mit RH Banane aus VH Seite usw, einfach weil sonst der erste Ball von ihm zu fest war. RH und kurz kurz war relativ morsch bei ihm, aber das ist ja gegen material nicht so schlimm. VH und Service war dafür echt stark.

@Memo: Ja 1,5.
Ein richtig glatter Super Anti ist der beste Glanti den es gibt für mich, verbindet das knackigste Anschlaggefühl mit extremer SU und sehr guter Dämpfung. Aber hätte nie wieder Lust auf Diskussionen. Beim SP habe ich halt ein Video, wo ich ihn aus der Verpackung nehme, auspacke, aufklebe, zurechtschneide, an den Tisch gehe und mein Partner die ersten Blocks alle ins Netz zieht bzw extrem reißen muss. Sollte noch einer da was sagen, kann ich es ihm halt zeigen. Das ist bei einem glatten SA nun mal nicht möglich.
Der einzige Nachteil vom SA ist: Er ist auch super schwer!

[Bilbo]

Nochmal zum Thema Schupfen als Abwehrer: Kommt auf die Distanz zum Tisch an und wie gut bzw aggressiv man das mit Noppen kann.

Das ist natürlich generell immer eine richtige Aussage, es kommt immer darauf an wie gut oder schlecht man etwas kann.

Wenn man schon wieder direkt am Tisch ist und dann einen Druckschupf oder Variationen davon spielen kann ist das gut, aber wenn man, wie 98% aller Abwehrer, noch 1-1,5 Meter hinterm Tisch steht wenn der Ball auf Tischhöhe segelt, ist imho der Schupf mit der Noppe die schlechtere Wahl.

Kann man so einfach nicht sagen, es kommt auf die Qualität der Bälle an. Zu meiner Jugendzeit (lang ist's her) konnte ich beim Landestraining damaligen Weltklasseleuten über die Schulter schauen, auch hatten wir selbst einen Bundesligisten in unserem Verein, der damals oft bei uns im Training war. Die haben sich bei sommerlichen Temperaturen Handtücher auf die Platte gelegt und präzises schupfen trainiert. Damals hab ich das nie verstanden, warum gestandene Spieler so scheinbar einfache Bälle mit solcher Präzision trainieren. Heute verstehe ich das, es gibt eben große Unterschiede zwischen Schupfen und den Ball mit schupfähnlicher oder abgelegter Bewegung rüberzubringen. Wenn ich heute noch ab und zu gegen unseren Ex-Profi spiele, komme ich wegen seiner aggressiven und platzierten Schupfbälle kaum in den Angriff gegen ihn, von einem starken 3. Ball ganz zu schweigen. Und das obwohl er schon lange gar nicht mehr richtig trainiert. Zu meiner Zeit früher, als es noch wesentlich mehr Abwehrspieler gab, hatte der Schupfball einer größere Bedeutung (übrigens genauso wie der Schuss). Heute denke ich, ist der Schupfball generell einer der am meist unterschätzten Bälle überhaupt und vermutlich der am wenigsten trainierte.

[MaikS]

Das bestreite ich gar nicht, der Schupfball ist ein sehr gutes Mittel, vor allem gegen "einseitige" Spieler, die viel über Beinarbeit lösen wollen/müssen.
Aber alleine von den Möglichkeiten her, Schnitt zu erzeugen, ist der NI Belag der LN einfach um längen überlegen.
Bei einem "LN Schupf" muss deutlich mehr Wert auf Tempo und Platzierung gelegt werden, dass geht aber eigentlich nur so richtig am Tisch. Aus der HD, wenn der Abwehrspieler grade so eine Ablage erläuft (und darauf läuft es ja grade bei nicht so hochklassigem Abwehr Spiel hinaus) kommt dann mit der Noppe meisten ein qualitativ schlechterer Ball als mit der NI Seite.

[Bilbo]

Aber alleine von den Möglichkeiten her, Schnitt zu erzeugen, ist der NI Belag der LN einfach um längen überlegen.

Schnitt ist gegen viele Gegner gerade das schlechteste was du machen kannst, gerade die kann man bei guter Technik wunderbar reinhämmern. Ich kenne viele Spieler die genau darauf warten. Lange aggressive Bälle in denen nichts drin ist halte ich meistens für gefährlicher (Es gibt natürlich auch dabei wie immer Ausnahmen).Diese Bälle sind, besonders wenn sie im Wechsel mit gelegentlichem Schnitt kommen, ziemlich schwer voll durchzuziehen. Deshalb sage ich ja, das Länge und Platzierung wesentlich wichtiger als absoluter Schnitt sind. Kein Belag ist dem anderen überlegen, das muss immer differenzierter betrachtet werden.

[MaikS]

Dann haben wir wohl komplett andere Erfahrungen im Spiel auf Abwehr und wohl generell im TT gemacht. Ich dachte immer viel Schnitt muss ich eher langsam und mit Rotation ziehen ich Dummerchen...jahrelang falsch gemacht und abgeschaut

[Deserteur]

@Maik du gehst aber auch schon von aus, dass man mit dem NI-Belag variiert oder? Weil immer derselbe Schnitt, sofern man ihn hochbekommt, gibt auf Dauer auch haue.

[Fuddler]

Also zumindest für mich stimmt das mit dem Schnitt auch. Gerade im Spiel gegen (behandeltes) Material und defensive Spieler ziehe ich meist weich vor und schieße dann auf zu hohe/kurze Returns. Ist für mich einfacher als mit Spin nachzuziehen.

Die Bilanz gegen Materialspieler gibt mir recht. Ich habe auch grds. mehr Probleme gegen Spieler mit wenig Spin.

Für dich Maik: Henning und Myko sind gerade wegen des wenigen Spins und der langen Platzierungen so was wie meine Angstgegner. Ich weiß nicht wie sich das auf VL/OL Niveau verhält, aber so ganz alleine scheine ich damit ja nicht zu sein.

[MaikS]

Also zumindest für mich stimmt das mit dem Schnitt auch. Gerade im Spiel gegen (behandeltes) Material und defensive Spieler ziehe ich meist weich vor und schieße dann auf zu hohe/kurze Returns. Ist für mich einfacher als mit Spin nachzuziehen.

Die Bilanz gegen Materialspieler gibt mir recht. Ich habe auch grds. mehr Probleme gegen Spieler mit wenig Spin.

Für dich Maik: Henning und Myko sind gerade wegen des wenigen Spins und der langen Platzierungen so was wie meine Angstgegner. Ich weiß nicht wie sich das auf VL/OL Niveau verhält, aber so ganz alleine scheine ich damit ja nicht zu sein.

Myko finde ich hat ein sehr grade Spiel, bei Henning ist das Problem ja eher so, dass er den block am Tisch extrem passiv spielt und der Ball kürzer ist als man erwartet, aber das ist ja schon noch ein bisschen was anderes.

Es gibt finde ich grob zwei Spielmethoden gegen Abwehr: Entweder man spielt sehr viele Topspins, variert die im Spin, spielt vor allem viel Heber um dann den leeren Ball zuruck zu bekommen.
Oder man versucht mehr 1:1, sprich Topspin und immer wieder Ablage, bis der Gegner einen Schupfball nicht gut genug und mit der Materialseite beantwortet. Den Ball kann man einfach nach vorne durchknallen.
Wenn ein Ball viel US hat, aber hoch und kurz ist, ist ist das eine andere Geschichte.

Mir müsste jemand die Physik des TT wirklich neu erklären, wenn jemand auf viel US fester ziehen kann als auf einen leeren Ball bei gleicher Höhe, außer er hat bestimmte technische Besonderheiten, die ihn limitieren bzgl fest auf einen leeren Ball zu spielen (habe ich zB ein bisschen in der RH so, aber das ist halt kein Standart).
Eine Ausnahme bildet der Flip, auf einen kurzen Ball ist es bei entsprechender technik in sofern einfacher zu schießen, dass dieser länger "hoch" steht)

Meine Theorie auf Abwehr (sprich vor allem das dem Abwehrspieler daran gelegen sein muss, schnitt in die Bälle am Tisch zu bekommen) mag falsch sein, aber das ist das was ich aus sicher 1000 Trainingsspielen gegen Abwehrspieler und round about 200-250 gecoachten Spielen für unsere Abwehrer mitgenommen habe.
Das ist auch nicht zu verwechseln mit Schnittwechsel aus der Abwehr, das ist immer gern gesehen. Nur auf einen Schupfball gibt es halt mit einer Noppe quasi kein Schnittwechsel, zumindest bei nahezu keinem den ich kenne.
Aber ich spreche gerne nochmal mit unseren beiden Abwehrer, wie die das sehen und auch gerne nochmal mit unserem Verbandstrainer.

[Fuddler]

Deshalb sage ich ja, das Länge und Platzierung wesentlich wichtiger als absoluter Schnitt sind.

Dieser Satz ist der den ich für wahr halte. Stärken und Schwächen bestimmter Spieler mal außer acht gelassen. Es ist meist schwerer, einen Schritt rückwärts zu gehen wenn der Ball gut lang platziert ist als etwas mehr Schnitt zu kontrollieren. Das merke ich aufgrund meiner Größe sicherlich etwas deutlicher als andere.
Dieser Punkt ist es der es gegen die beiden für mich so schwer macht, denn die Bälle landen nach dem Eröffnungsball fast immer in den letzten zehn Zentimetern des Tisches.

Gestern bei Jan gegen Fadeev hatte ich auch den Eindruck dass Fadeev die Punkte dann gemacht hat wenn es Jan nicht gelang, den Ball ausreichend lang zu platzieren. Der Unterschnitt trägt dann seinen Teil dazu bei dass der Ball "höher steht", und es knallt.

Dass Jan nun auf Anti umgestiegen ist zeigt doch auch, dass maximaler US nicht alles ist - oder liege ich da falsch?

[MaikS]

Jan ist wegen dem Schnittwechsel und der nochmal erhöhten Sicherheit auf Anti umgestiegen. Das gilt aber aus der Abwehr. Jan hat genau dann ein Problem, wenn er eben nicht genug Schnitt in den Ball bekommt und der Gegner fest zieht ohne Rotation...genau das ist der Moment wo Jan auch selber weniger Schnitt produzieren kann.

[Bilbo]

Für einen harten Topspin gibt es nichts besseres als schönen Schnitt, es sei denn er kommt wirklich extrem flach und lang übers Netz, aber das bedeutet auch immer hohes Risiko für den Abwehrspieler. Handgelenk durchdrücken und den Schlägerwinkel öffnen und voll durchröhren, denn durch den Schnitt geht der Ball so gut wie nie hinten über den Tisch raus, der Schnitt zieht ihn extrem nach unten. Versuch das mal mit leeren Bällen, da muss man den Schläger am Schluss extrem schliessen und selbst das kann bei ordentlicher Wucht oft nicht verhindern, dass der Ball über den Tisch rausfliegt. Wohlgemerkt ich rede hier nicht von leeren zu kurzen Abwehrbällen über dem Tisch, die können natürlich einfach durch Kippen des Handgelenks reingezogen werden. Aber wenn die Bälle lang kommen und dann auch noch in einem Wechsel mit gelegentlichem Schnitt (etwa 70 zu 30, also 70% leere Bälle und 30% Schnitt) schaffen die allermeisten den Wechsel zwischen geöffnetem Schlägerwinkel und extremem Schliessen des Schlägers bei weniger Wucht oft nicht.
Noch schlimmer wird es wenn, wie bei Chetinine, noch ein Höhenwechsel dazukommt. Dann ist schnell der Punkt erreicht wo ein Topspin nix mehr bringt und stattdessen ein Schuss kommen müsste, den die meisten gar nicht beherrschen.

[MaikS]

Gestern wieder gesehen, dass ich glatte Noppe einfach nur zum kotzen finde. Wenn ich an einem Tag, an dem ich gegen meinen Angstgegner RL Mitte plus, gegen den ich im Training seit sicher einem Jahr nicht mehr gewonnen habe, 3:0 spiele, aber gegen so eine 3/4 glatt Noppe keine Sonne sehe weil keiner am Tisch weiß was passiert...dann ist das ziemlich mau^^
Gestern wieder das Gionis gespielt. Ich werde warm mit dem Holz

[MaikS]

Grade einfach mal bei FB nach Gionis gesucht und irgendwie auf die Idee gekommen ihn einfach mal anzuschreiben wegen seiner Holzserie. Und siehe da: Er antwortet mir nahezu instant und ist super nett.
Mein Gionis off hat direkt weitere Mentalpluspunkte gesammelt

[Referre]

jep... die Erfahrung habe ich auch schon gemacht ... mit ihm ( als Tischtennis Thalkirchen ) auf FB befreundet

[MaikS]

Das ist mir direkt aufgefallen

[luritt]

Grade einfach mal bei FB nach Gionis gesucht und irgendwie auf die Idee gekommen ihn einfach mal anzuschreiben wegen seiner Holzserie. Und siehe da: Er antwortet mir nahezu instant und ist super nett.
Mein Gionis off hat direkt weitere Mentalpluspunkte gesammelt

Sehr gut, was hat er denn so über seine Holzserie geschrieben?

[MaikS]

Bei tt-news heißt es ja, er würde selber ein Corbel mit Carbon Einlagen spielen, sprich das das Gionis Off ein Nachbau seines echten Schlägers wäre. Das stimmt aber nicht, er sagt, er spielt ein normales Korbel, ohne Carbon.
Aber das das Gionis Carbon sehr gut für Angriffsbälle ist. Ich glaube aber er hat selber die Befürchtung, dass es für Abwehr zu schnell sein könnte

[Noppenclown]

I Beim SP habe ich halt ein Video, wo ich ihn aus der Verpackung nehme, auspacke, aufklebe, zurechtschneide, an den Tisch gehe und mein Partner die ersten Blocks alle ins Netz zieht bzw extrem reißen muss. Sollte noch einer da was sagen, kann ich es ihm halt zeigen. Das ist bei einem glatten SA nun mal nicht möglich.
Der einzige Nachteil vom SA ist: Er ist auch super schwer!

Und wann kommen wir in den Genuß das versprochene Video zu sehen??