Ich mache das meisten so:
Den RS spiele ich zu 80 % "passiv", d.h. langer Schupf entweder mit NI oder LN. Davon ungefähr 80 % in die lange RH, 20 % in die VH als Variante damit sich der Gegner nicht darauf einstellt. Wichtig ist dabei dass der Ball einigermassen flach kommt, noch wichtiger, dass er lang kommt. Und lang heisst möglichst Grundlinie. Ziel ist es, den 1. TS so harmlos wie möglich zu machen. Der RS in die RH wird auch meist diagonal in meine RH angegriffen (rechts vs. rechts), so dass ich die Noppen schon mal parat halten kann. Diese Art der Eröffnung in den Ballwechsel ist meine liebste.
Danach turne ich gleich nach hinten, um einen Angriffsball zu erwarten. Nichts ist tödlicher als beim Rückwärtslaufen erwischt zu werden. Nach vorne geht immer leichter. Sollte ich schon vorher merken, dass der Gegner den RS nicht angreifen wird, bleibe ich in der HD und warte ab, ob ich evtl. selbst den 4. Ball angreifen kann. Flippen tu ich so gut wie nie, weil meine Flips zu harmlos sind und ich dann am Tisch "gefangen" bin.
Ich greife eigentlich nur lange AS in die VH an, ab und zu umlaufe ich, aber selten. Allgemein greife ich dosiert an, ausser nach Ablagen da gibt es kein Erbarmen. D.h. sollte der Gegner allgemein sehr passiv werden, umlaufe ich öfter und greife mehr an. Aber nur, wenn dies auch erfolgsversprechend ist, sonst schupfe ich auch den Gegner tot wenn es sein muss.
Warum mache ich das so?
1. Safety first. Als Abwehrer will ich möglichst wenig Fehler machen. Soll der Gegner ruhig angreifen.
2. Aggressive LN-Schläge kann ich nicht.
3. Meine TS aus der HD haben eine höhere Quote als am Tisch.
Du solltest dich fragen: was kannst du am besten? Abwehr? TS am Tisch? Störspiel am Tisch? TS nach Ablage? Endlose Schupfduelle? Und danach dann dein bevorzugtes System auswählen. Mit AS und RS kannst du versuchen, den Ballwechsel so zu gestalten wie du es willst, auch wenn der RS passiv sein sollten. Gerade als Abwehrspieler.
Zusätzlich solltest du gegen bestimmte Spielertypen dann in der Lage sein, dein System anzupassen wenn es die Situation erfordert. Darüber würde ich mir aber im Vorfeld Gedanken machen und entsprechende Taktiken zurecht legen.
Vielleicht hilft es dir ja, falls nicht, schade
Grüsse i n die alte Heimat