Pimp my Blade

Das Fiddler ist ein Holz von BBC, bei dem Charlie das einzigartige Gefühl eines einschichtigen Hinoki- genauer eines Cypressenholzes in einen minimal mehrschichtigen Aufbau transferiert hat. Durch die zwei dünnen Außenfurniere wird die latent stets vorhandene Bruchgefahr des einschichtigen Holzes gebannt und zudem das Anschlaggefühl der beiden Seiten unterschiedlich ausgelegt. Bei meiner letzten Lieferung von 7-9-7er Hölzern hatte er mir ein Fiddler (4mm Kern, V H black walnut, RH Abachi, beides mit quer gelegter Maserung).


Das Schätzchen wurde belegt mit: VH Sunflex BZ60 1,7mm (frisch geklebt), RH D.TecS/OX

Im Training habe ich damit gleich einen Spieler mit TTR 1600, gegen den ich noch nie gewonnen hatte, 5:1 frisiert. Auch bei Übungen mit meinem Trainer war ich von der superben Kontrolle höchst angetan. Das Tempo würde ich auf all- einschätzen vergleichbar mit 7-9-7 und H&S vielleicht ein Tick weniger. Allerdings scheint mir die RH stärker einzubremsen, was mir sehr entgegen kommt.

Bezüglich der VH bin ich mit meinem Urteil mal vorsichtiger, da mit dem klassisch frischgeklebten Belag fettest Spin und Zunder drin war. Wenn ich als Topspintrottel das schon merke, dann kann ich mir vorstellen, wie die gelernten Spinangreifer dem Frischkleben nachtrauern.

Morgen werde ich mit einem beruhigten BZ60 antreten, so dass ich den Frischklebeeffekt ausklammern kann. Die RH wird auf Desperado umgeklebt.

p.s. bei Charlie habe ich schon ein Testexemplar mit 3mm Kern bestellt. Mal schauen, ob wir das Ganze nicht doch als Def-Variante hinbekommen.

Cogito hat geschrieben:p.s. bei Charlie habe ich schon ein Testexemplar mit 3mm Kern bestellt. Mal schauen, ob wir das Ganze nicht doch als Def-Variante hinbekommen.

Mit 5-6mm-Kern waere das also was fuer mich? Mach mich nicht schwach!!!

Variatio hat geschrieben:...
Mit 5-6mm-Kern waere das also was fuer mich? Mach mich nicht schwach!!!

Das geht bis 7mm Kern. Also wieder so ein modulierbares System.

Sabber wie gut, dass ich keine Hölzer mehr teste. Die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls wird aber durch solche Bilder zumindest nicht weiter verringert.

Würd gern wissen wie oft der Charlie auf the crazy Germans schon einen gehoben hat

Fortsetzung

VH: Shark II Soft 1,9mm
RH: Desperado OX

Das Holz hat sich mit dem kompakteren und schwereren Shark deutlich anders angefühlt. Irgendwelche Vibrationen müssen in meinen ellbogennahen Unterarmmuskeln angekommen sein, denn diese meldeten, dass sei sehr stressig - z.T. unangenehmes Ziehen. Das kann nicht am höheren Gewicht oder dem großen Blatt liegen, denn denselben Belag habe ich auf demselben Format bei gleich schweren Hölzern ohne diese Ziepen gespielt.

Ansonsten funzte die VH gut, wobei ich den frischgeklebten BZ60 bevorzugen würde. Da geht alles lockerer und leichter.

Katastrophal war der Desperado. Ich spielte gegen einen stärkeren (TTR 1570) Störspieler, der mit Tomahawk, Tenergy und glattem Meteorite Soft ein ekliges Krökelspiel aufzieht. Hier zeigten sich ganz klar Kontrolldefizite mit (zu) vielen meiner DP-Bälle hinter dem Tisch oder sonstwo. Die Kombination habe ich als viel zu schnell empfunden - ganz klar deutlich schneller als der D.TecS. Daraufhin

VH: Shark II Soft 1,9mm
RH: Blitzschlag OX

und gleich nochmal gegen denselben Gegner. Zwar wieder verloren aber die Sätze waren alle maximal eng und mit vielen langen LN auf LN-Ballwechseln. Also ganz klar bessere Kontrolle.

Damit dann noch gegen einen wuchtigen Topspinangreifer (TTR 1670). Logischerweise wurde ich vermöbelt, konnte aber wieder dieses schöne Einbremsen feststellen. Rückblickend muss ich aber sagen, dass ich lieber mit dem 7-9-7 gegen ihn spiele. Da habe ich irgenwie mehr Gefühl. Klingt jetzt diffus - na ja.

Dann die kalte Dusche gegen einen schwächeren Gegner, der mich nach einem glücklichen 1:0 zunehmend sicherer sauber 3:1 frisierte. Seltsamerweise bekam ich seine wesentlich schwächeren Topspins schlechter unter unter Kontrolle als die Wuchtbrummen des anderen - mir gingen viele Bälle hinten hinaus. Das K.O.-Kriterium für diesen Schläger waren aber die vielen Fehler auf seine US-Bälle. Hier zeigte sich mal wieder die von mir schon zuvor als sehr unangenehm empfundene Schnittanfälligkeit des Blitzschlag. Da kann ich ja gleich Curl p1r spielen.

Zur Kontrolle bin ich dann nochmal mit Def Safe/Shark II Soft 2,0/Desperado gegen ihn angetreten, und da war die Welt wieder in Ordnung. Ich habe mich gleich viel wohler gefühlt.


Fazit:
das Fiddler ist auf jeden Fall anspruchsvoll. Bei keinem anderen Holz habe ich bisher eine derartige Abhängigkeit von den Belägen erlebt. Wenn es harmoniert, dann ist es wunderbar, wenn nicht dann geht es schlecht. Kein Mittelweg.

Ausblick:
jetzt kommt wieder D.TecS und BZ60 drauf und dann wird überprüft, inwieweit das erste Training ein Glückstag war.

Ende

VH: BZ60 1,7mm
RH: D.TecS OX

Die Welt war wieder in Ordnung. Das ist in der Tat eine sehr gute Kombination. Dennoch hat die Sache für mich ein Ende: mir tut heute der Ellbogen weh.

Was wird nun daraus

verteidigerle hat geschrieben:Was wird nun daraus

Nichts. Das kann kein Zufall sein, dass zweimal nach dem Training mit dem Holz der Ellbogen schmerzt. Merkwürdig ist nur, dass ich keinerlei Vibrationen spüre, wie es z.B. beim Juic Ghost der Fall war. Das muss irgendwie mit dem Pseudo-Sinlge-Ply Charakter des Holzes zu tun haben. Egal, nach meiner Ellbogenvorgeschichte gehe ich kein Risiko ein.

Schade, das hatte Potential.