So,
nach langer Verzögerung endlich ein paar Worte zu meinem Holz von Ross:
Vorweg schon mal folgendes Statement: Ich habe damit sofort im Wettkampf spielen können und dabei auf anhieb besser gespielt. Ich hab es jetzt insgesamt sechs mal gespielt und hab am Mittwoch zum ersten mal einen Spieler geschlagen, der einen TTR von 1950 hat (ich momentan 1682). Es war natürlich nur im Training nachdem ich das erste Spiel 3:0, aber in kanppen Sätzen verloren hatte, konnte ich das zweite im 5. zu 9 gewinnen. Selbstverständlich darf ich mir nicht zuviel darauf einbilden, aber ist trotzdem das erste mal dass mir das gelungen ist und es liegt definitiv auch an meinem Neuen Holz und um auch das gleich vorwegzunehmen mit daran, dass ich vom Tenergy 25 auf den Victas VS 401 umgestiegen bin und ich bei gleich hohem Drall (hätte ich nie von ESN erwartet) deutlich mehr Kontrolle habe. Auf der Rückhand hat sich nach drei Tests mein "Klassiker" durchgesetzt - Yinhe 955.
1. Die erste Überraschung war, dass das Spielgefühl anders war als ich es mir vorgestellt habe. Es ist nicht leicht zu beschreiben, da es mich an kein Holz erinnert, dass ich getestet habe. Durch das Ipe ist es sehr steif, obwohl es so dünn ist. Die Härte ist gefühlt mittelhart bis hart. Es kommt mir so vor als ob es einen minimalen Flex hat, aber es kann auch sein dass ich mir das einbilde. Es ist jedenfalls sehr spinnig.
2. Der Griff ist einfach perfekt, was eigentlich klar war, weil Ross wirklich den Griff vom Mazunov perfekt nachgebaut hat. Bloß wie schon mal erwähnt einen Millimeter dünner. Der Einschliff zum Blatt hin hat sich als sehr gute Idee herausgestellt. Wie schon beim DHS 032 hat man das Gefühl der Schläger wird so gut vom Daumen fixiert, dass man ihn sehr locker halten kann. Das gilt sowohl bei aktiven als auch passiven Schlägen.
Unterm Strich muss ich noch mal festhalten, dass der Griff einfach doch eine größere Rolle spielt als man im allgemeinen denken würde. Für mich sowieso wegen dem Gedrehe. Und was wegen dem Daumenschliff unheimlich gut geht ist drehen und Rückhand TS.
3. Wie schon erwähnt habe ich keinen guten Vergleich zu anderen Hölzern, aber das Koto auf der Rückhand harmoniert sehr gut mit dem 955 OX. Leere Bälle lassen sich sehr gut ankicken und auch kontern. Leerer Block auf Topspin superkontrolliert und all das bei maximaler Chopkontrolle. Auf Unterschnitt kicken geht auch super kontrolliert. Ich denke man kann doch so etwas sagen wie: Ipe ist tatsächlich ein guter Ersatz für Karbon, wenn man es steif mag aber trotzdem mit klassischem Holzgefühl.
4. Dieser Abschnitt ist zwar auch dem Holz gewidmet, ist allerdings auch vom Victas 401 stark beeinflusst. Meine Fehlerquote bei Eröffnungstopspins ist drastisch gesunken auch Angaben mit seitunter in Rückhand lassen sich super sicher anziehen und auf der Vorhand sind meine Topspins sehr spinnig und haben bei Schlagspins tatsächlich eine höhere Endgeschwindigkeit. Ich hab vorgestern im Spiel gegen den Hessenligaspieler einige Punkte daurch gemacht, dass ich auf seine sehr schnittigen Seitunterangaben in seine Rückhand reingemessert habe und er den Eröffnungstop ins Netz gesetzt hat. Wie auch immer spielt sich das Holz mit Noppen innen sehr linear, mit viel Gefühl bei großer Steifheit.
Alles in Allem kann ich nur sagen, dass das Holz für mich überragend ist. Es gibt sicherlich andere Furnierkombinationen, die gleich gut wären, aber Ipe als Sperrfurnier und der perfekte Griff heben es tatsächlich in eine höhere Klasse als alles was ich bislang gespielt habe.
Eine kleine Warnung habe ich noch: Ich musste nicht nur etwa 30€ Versand sondern auch noch paarunddreißig Euro Zoll bezahlen. Das Holz selbst ist mit den ca. 150€ die es gekostet hat eigentlich billig wenn man in Betrachtung zieht, dass Ross mit mir einen E-Mailkontakt von mittlerweile 120 Mails hatte, von denen einige, vor allem in der Findngsphase auch ganz schön lang waren.
Ich muss an dieser Stelle meine vorbehaltlose Empfehlung aussprechen.
Mi 18. Dez 2013, 11:48
