Do 23. Jan 2014, 11:24
Durch den Beitrag eines Teilnehmers in einem anderem Forum bin ich auf die Kombination Firestarter + Hellfire OX aufmerksam geworden. Und ich muss vorab sagen: Die Kombination ist wirklich supersicher!
Vorab zum Look & Feel des Holzes: Es hat die üblichen Ausmaße eines Abwehrholzes (VKM, Butterfly Defence II oder III, JSH etc.), ist recht gut verarbeitet (nur die unteren Kanten haben eine leichte Nachbehandlung nötig), hat in gerade einen Griff, der sich sehr gut zum Drehen eignet und ist mit Mittelschwerem Ni-Belag und OX-Noppe gut ausgewogen.
Vergleich zu anderen Hölzern (VKM, Butterfly Defence II, TSP defence Classic, JSH, NSD):
Tempo Vorhand: JSH > TSP > Defence II > VKM = Firestarter > NSD (Spricht für mich gegen NSD)
Tempo Rückhand: JSH > TSP > Defence II > VKM > Firestarter = NSD (Spricht für mich gegen JSH)
Härte: JSH >= Firestarter = NSD > TSP > VKM > Defence II (Spricht für mich gegen Defence II)
Steifheit: JSH = TSP > Defence II > Firestarter > NSD >> VKM (Spricht für mich gegen VKM)
Also ist das Firestarter in der Summe der Eigenschaften momentan mein Favorit (daneben steht allerdings immer noch das TSP defence classic)
Nun zu meinen Spielerfahrungeb mit Firestarter, Hellfire OX, Tibhar Aurus Soft 1,9:
Komme selbst vom D.TecS in OX, habe aber nie den alten und schon gar keine GLN gespielt, d.h. eine ganz passive Spielweise auf der Rückhand ist mir eher fremd. Ich bevorzuge es, den Ball mit der Rückhand zu verteilen, damit anzugreifen, zu blocken, abzuwehren, Schnittwechsel zu spielen etc.
Und all das geht mit dem Hellfire OX auf dem Firestarter richtig gut. Man kann wesentlich entschiedener in den Ball gehen (Druckschupf, Aktivblock etc.) als mit dem D.tecS, den ich gerne auf härteren, schnellen Hölzern spiele (zuletzt TSP Defence Classic). Das ist überhaupt das Problem mit dem D.tecS: Nur auf solchen Hölzern entfaltet er nach meiner Meinung sein Störpotential, mit dem Nachteil allerdings, dass schnell mal ein Ball verspringt oder dass wirklich harte, schnelle Topspins - für mich - nur sehr schwer zu retournieren sind.
Ganz anders Hellfire und Firestarter: Das Firestarter scheint hart genug zu sein, um beim Hackblock guten Unterschnitt zu erzeugen, ist aber so langsam und kontrolliert, dass man in Notfällen viele Bälle einfach noch so auf den Tisch bekommt. Gerade der Schnittwechsel zwischen Hackblock (mit gar nicht mal so viel weniger US als mit dem D.tecS!) und bloßem Hinhalten (und schnellen Absacken des Balles), irritiert gute Angreifer (ich rede hier von Regionen Bezirksklasse bis Verbandsliga, mehr nicht!) nach meinen bisherigen Erfahrungen wesentlich mehr als sogenannte Störeffekte. Zudem gelingt es sehr gut, die Bälle extrem kurz, flach abzulegen oder in die Ecken zu drücken. Keine Probleme hatte ich in der Abwehr aus der Halbdistanz, etwas Winkelanpassung und man kann auch ganz gut von hinten sägen. Der Vorteil hier ist, dass auch lange Bewegungen (klassisch vom Ohr bis zum Knie sozusagen), die mal nicht ganz sauber gespielt sind, im Gegensatz zum D.tecS nicht meilenweit hinter dem Tisch landen. Sehr schön geht auch das Anflippen und Ankontern von leeren Bällen. Bei starkem Unterschnitt über dem Tisch muss man stärker als mit D.tecS anheben oder reingehen, vielleicht ist der Hellfire etwas schnittempfindlicher. Den Druckschupf fand ich selbst jetzt weniger giftig, aber erstaunlicherweise führte der eine oder andere durchaus zum gewohnten Steigen des Returns beim Gegner, so dass man mit der Vorhand nachgehen kann. Ein absoluter Traumschlag mit der Kombi ist allerdings der Seitwischer bzw. alle seitlichen Bewegungen: Seitwischerblock (so wie ihn Sebastian Sauer spielt), Seitwischer auf sehr kurze US oder leere Bälle, seitliche Abwehrbewegung (es entsteht ein Ball mit wenig Unterschnitt, aber leichtem seitlichen Wegspringen). Da kommt fast alles und springt für den Gegner meist sehr unangenehm ab. Man kann also auf der Rückhand sehr variantenreich spielen, sollte aber auch nicht zu passiv sein und die Möglichkeiten ausnutzen, da der maximale Unterschnitt tatsächlich unter dem des D.tecS liegt. Für mich ist gerade gegen gute Gegner (ab Bezirksliga aufwärts) der Sicherheitsgewinn aber höher einzuschätzen als die höhere Giftigkeit des D.tecS (meine Gegner legen auf den harten Hackblock mit viel US einfach ab und sind auch nicht so doof, dass sie auf Druckschupf zurück schupfen).
Mit der Vorhand bin ich auch nicht unzufrieden. Habe da meinen Standard-Vorhandbelag, den Tibhar Aurus soft in 1,9 draufgeklebt. Was wiederum beeindruckt, ist die hohe Sicherheit beim Block, bei der kurzen Aufschlagannahme und sogar US-Abwehr war möglich. Auch Topspins kommen sehr kontrolliert und mit viel Spin, wie auch die Aufschläge schnittig und kurz zu spielen sind. Womit ich noch nicht ganz so gut klar komme, ist der Schuss oder das Gegenziehen aus der Abwehr. Hier macht sich wohl die Mischung aus Härte, relativ langsamer Geschwindigkeit und Steifheit des Holzes bemerkbar. Irgendwie knallt es nicht so wie gewohnt beim Schuss und der Bogen ist mir manchmal zu flach. Eigentlich mag ich den Aurus soft ganz gerne, weil er nicht so flummig katapultig wie etwa die Androbeläge ist und viel Effet erzeugt. Vielleicht ist es auch eine Anpassungssache oder ich muss mal schauen, welche Alternativen (einen Tick weicher und etwas höhere Flugkurve) es gibt. Für Tipps wäre ich dankbar.
Sauer&Tröger Zeus - Butterfly Tenergy 05fx 1,9 - Dornenglanz OX