Natürlich konnte ich es nicht lassen und so hab ich den MX-S mit 2.1 mm Schwamm heute getestet. Einspielen war schon mal sehr gut, weil der Belag eine tolle Flugkurve hinlegt. Ich konnte problemlos viele Bälle auf der gegnerischen Grundlinie platzieren und irgendwie klappte jeder Schlag und das mit viel Suppe.
In den Trainingsmatches hatte ich erst einmal etwas Mühe, denn der MX-S ist ein anspruchsvoller Belag. Stimmt der Winkel des Schlägerblatts nicht, landen die Bälle entweder im Netz oder im Aus. Der MX-S ist insgesamt anspruchsvoller zu spielen, hat jedoch mehr Potential wie der MX-P.
Am Tisch ist der MX-P eine Eins, weil mit relativ kurzen Bewegungen schnell und mit Tempo gespielt werden kann. Dabei ist die Anfälligkeit gegenüber Schnitt relativ klein und einzig der direkte Katapult macht sich im Kurz-Kurz-Spiel etwas negativ bemerkbar.
Beim MX-S schaut es im Sachen Kurz-Kurz-Spiel deutlich besser aus, und vor allem Flip und aggressive Schupfbälle sind einfach der Hammer.
Beim eher harten Angriffsspiel in Tischnähe spielt sich der MX-P deutlich kontrollierter und effizienter, weil der eher kurze Bewegungen und den frühen Balltreffpunkt unterstützt. Der MX-S ist beim schnellen Spiel am Tisch ziemlich winkelanfällig und der Schuss ging bei mir nur dosiert.
Der MX-S ist jedoch saustark, wenn die Bälle später gezogen werden, weil die Flugkurve wegen der guten Rotation einen extremen Bogen aufweist. Mich erinnert der MX-S stärker an getunte China-Beläge und der MX-P mehr an schnelle ESN-Beläge alla XIOM Omega IV.
Letztlich ist es ein Entscheidung zwischen einem tempo- und einem spinorientierten Spiel und kann von mir nur durch eine Bauchentscheidung getroffen werden. Ich mag die Kontrolle des MX-P total und doch kommt der MX-S meinem Spiel näher.
Ein wichtiger Faktor, der für den MX-S steht, ist der Spin in Verbindung mit einer Noppe auf der RH. Wenn ich allgemein mehr Spin mit dem MX-S spielen kann, kommt das der Noppe zu Gute. Ich habe in den letzten Monaten extremen darunter gelitten, dass die Noppe mit dem P-Ball einfach nicht mehr diesen Störeffekt und diese Schnittweiterleitung produziert. Wenn ich jedoch einen sehr starken Belag in Sachen Rotation auf der VH habe, kommt mir das beim Spiel mit der Noppe entgegen.
Es scheint so, als ob mit dem P-Ball die Differenz zwischen der Noppe und dem NI-Belag in Sachen Spin deutlich höher sein muss, um den Spin-Verlust beim P-Ball auszugleichen. Mit dem P-Ball ist das Optimum eine wenig griffige Noppe in der Kombi mit einem sehr griffigen NI-Belag.
Mein MLN leidet unter der Kompaktheit des MX-S, da das Schlägerblatt deutlich weniger elastisch ist. Das heisst in der Konsequenz, dass ich gewisse Schläge besser mit dem NI-Belag auf der RH-Seite ausführen kann. Mein Spiel verändert sich dabei, weil ich gezwungen bin, mehr zu drehen und öfters auch mit dem NI-Belag auf der RH angreife bzw. TS spiele.
Drehen ist eine coole Geschichte und für viele Gegner kommt das völlig unerwartet. Da der MX-S diesen tollen Bogen macht, hab ich eine grosse Sicherheit beim RH-TS mit dem NI-Belag.
Ich sehe die Vor- und Nachteile beider Beläge und mein Bauchgefühl sagt mir, ich sollte mit dem MX-S spielen, warum auch immer.
