Auch von mir dann eine Einschätzung nach drei Trainingsabenden, Spielen und System, mit dem Hellfire.
Gespielt in sw, ox auf Keyshot Light.
Ich selbst trainiere wegen chronischer Rücken- und Knieprobleme nur noch wenig, Punktspiele gibts auf absehbare Zeit gar nicht mehr.
Wenn ich mich mal in die Halle schleppe, dann allerdings immer noch mit Elan
.
Trainingspartner von alt bis jung, von TTR 1600 - ~2100.
Spielsystem: Direkt am Tisch, ob der körperlichen Einschränkungen mittlerweile ganz massiv rückhandlastig, VH ansonsten offensiv mit (früher mal
) ganz ordentlichem TS.
Die Anforderungen an die RH sind für mich: möglichst große Sicherheit und Schnittunanfälligkeit bei im Vergleich noch machbarer Gefährlichkeit. In den letzten Jahren länger genutzt habe ich Pogo, DTecs und Desperado.
Der DTecs erleichtert zum einen das Spiel gegen Schwächere, weil die einfach mit den z.T. vermeintlich krummen Flugkurven noch größere Probleme haben als ohnehin. Zum anderen bietet er auch in der Spitze das größte Potential wenn es gelingt, den guten Gegner in erster Linie unter Druck zu setzen. Der Druckschupf ist auch mit dem neuen immer noch der bestmögliche unter den grLn. Ganz viel kurz-lang, erster Schupf auf die Elle usw., dann geht es, ansonsten schlägt es mit dem ersten Top böse ein und der Tisch wird oberhalb eines DEF-Holzes gerne auch mal nen Meter zu kurz. In der Summe gelingt mit dem DTecs durchaus immer noch der ein oder andere Sieg gegen unsere Besten. Tw., d.h., wenn es nicht klappt, gibts allerdings auch gaaanz böse Einläufe.
Der Pogo als Übergangslösung und in noch viel stärkerem Maße der Desperado sind dem DTecs aus meiner Sicht im primär reaktiven Spiel direkt am Tisch ab einem gewissen Niveau überlegen. Gerade der Desperado als aus meiner Sicht im WWW deutlich unterrepräsentierter, unterschätzer Belag bietet die ausgeprägteste Schnittunanfälligkeit aller aktuell zugelassenen Noppen bei geichwohl sehr guter Gefährlichkeit. Aufgrund der absolut überragenden Kontrolle ist es für mich bei ganz erheblich reduziertem Trainingsaufwand dennoch möglich, auch Notblocks recht regelmäßig auf den Tisch zu spielen. Die Schnittweiterleitung ist hierbei ob vergleichsweise geringer Griffigkeit unter den griffigen Noppen im oberen Bereich. Mehr als Durchschießen zu verhindern ist natürlich auch hier nicht drin. Der Hauptvorteil des Desperado besteht für mich darin, dass nahezu kein Block ob sich in die Noppen eindrehenden Topspins nach oben herauskatapultiert wird. Kurz-lang, Winkelspiel, bestens.
Mit keiner anderen Noppe lässt sich in meinen Augen und Händen so gut ein GLN-ähnliches Spiel aufziehen. Nichts ist näher an den TTM-Übergangsnoppen.
Für mich in der Summe die mit Abstand beste Passiv(!)noppe am Tisch z.Zt.. Wer sich über dies Stadium und System hinausentwickelt hat, braucht etwas anderes.
Warum schreibe ich zunächst länger über DTecs und Desperado?
Für mich macht das Sinn, weil der Hellfire in der Summe irgendwo zwischen diesen meinen beiden Optionen Platz nimmt.
Wohl steigt der ein oder andere Block zum Himmel (Winkelproblem), wohl ist die Aufschlagannahme schwieriger als beim Desperado. Das Tempo ist für mich weit angenehmer (niedriger) als beim DTecs, der Druckschupf ist besser als beim Desperado, die Angriffsmöglichkeiten sind besser als bei den beiden anderen LN, für mich allerdings wenig bedeutsam weil gegen meine Trainingspartner irrelevant. Der Ballabsprung auf des Gegners Hälfte ist z.T. wirklich superflach, außergewöhnlich gut!
Ich stimme zu, dass ein möglichst früher Ballkontakt beim Hackblock deutlichen US generieren kann. Wirklich regelmäßig redproduzierbar ist das für mich allerdings noch nicht. Top ist die Variationsbreite des Schnittes, der nach Antwort auf TS auf der anderen Seite ankommt. Das geht wirklich, sicher nach Übung gut steuerbar, von Stempel lesen bis knapp (?) unterhalb von DTecs und Bomb Talent (aus meiner Sicht diesbezüglich die Platzhirsche). Aber: diese Variabilität ist auch notwendig. Macht man dies nicht, scheppert es doch leichter als bei den o.A..
Alles, was mit griffigen Noppen möglich ist, geht auch mit dem Hellfire, zumeist mindestens leicht, tw. deutlich besser als mit dem Disziplindurchschnitt.
In der Summe halte ich den Hellfire für eine Topnoppe in Sachen Ausgewogenheit ohne dass sie in irgendeinem Parameter Maßstäbe setzt.
Die Justage der Eigenschaften ist Pascal und Sebastian gut gelungen. Wer bereit ist, sich wirklich einzuarbeiten und den Gegner durch Vielfalt auf der Noppenseite vor schwierige Aufgaben stellen möchte, ist mit dem Hellfire gut bedient. Das Tempo ist angenehm und lässt m.E. auch schnellere Hölzer, sicher bis Off- zu.
Klar, keine Re- (wie auch) sondern eine Evolution. Kurzfristige Leistungssprünge wird es nicht geben.
Ich selbst lege den Hellfire beiseite und bleibe beim Desperado, weil der bei meinem wichtigsten Schlag, dem Block, die Nase vorne hat. Auf dem Reserveschläger bleibt er aber montiert. Wenns dann juckt und das WWW oder die Ansichten aus den Turnhallen des Landes Erstaunliches offenbaren, kommt er wieder aus der Hülle.
Habt Ihr gut gemacht, Jungs!
Gruß, Tom.