Holz: Darker 7p-2a.7t
VH: Tenergy 05 1,7mm
RH: Allround Premium OX
Seit 1 Jahr spiele ich den Desperado OX. Daher beziehen sich meine Vergleiche hauptsächlich auf diese LN.
Ich habe den AP jetzt an 3 Abenden gespielt. Ich melde mich erst jetzt zu Wort, da ich durchaus Schwierigkeiten hatte, mit dem Belag zurecht zu kommen. Ich schildere am besten die Entwicklung der Reihe nach
1. Abend (gegen deutlich schwächere Gegner)- Blocks sprangen alle zu hoch ab; ein jeder Dödel konnte problemlos nachledern.
- Angriffe (Schuss, Konter) gingen leicht und knackig von der Hand, wiesen aber geringeren Störeffekt auf als mit dem DP. Kam der Gegner an den Ball, konnte er ihn problemlos zurückspielen.
- sowohl Hackblocks als auch Sägen von hinten hatten weniger US als mit dem DP
+ dennoch empfanden alle Gegner den Belag als störender als den DP; Gegner: "mit dem fliegen die Bälle komischer"
Wie man sich denken kann, war ich nicht so richtig begeistert. Andererseits sehe ich in dem Verein immer schlecht aus, da ich mich nie sauber einspielen kann. So musste ich die erste halbe Stunde mit einem Hobbyspieler 'rumklickern. Danach war mein Ballgefühl völlig am A.. .
2. Abend (mein jetziger Stammverein)- Blocks immer noch zu hoch, aber doch etwas anders. Zumindest die Spieler, die dazu tendieren, etwas zu spät am Ball zu sein, hatten größere Probleme. Der Ball sackte "plötzlich" weg.
- Angriff, Hackblock, US-Säge s.o.
+ komischerweise
aber gegen einen stärkeren Spieler seit längerer Zeit mal wieder gewonnen
Eigentlich war ich jetzt mit dem Belag fertig
.
3. Abend
a) ein Stunde mit meinem TrainerZunächst habe ich mit der Noppe 10 Minuten gekontert. Danach begann er Druck aufzubauen, so dass ich Block auf Topspin einüben konnte. Er legte Wert auf saubere und minimalistische Blattführung. Siehe da: mit dem richtigen Blattwinkel (=> sehr stark geschlossen !!!!) kamen extrem flache Blockbälle zustande, die fulminant nach unten wegzogen.
+ dabei z.T. sehr starker US im Block. Ein Blockball streifte die Netzkante, fiel auf seiner Seite 'runter und krabbelte ins Netz zurück
.
Danach habe ich lange Abwehr probiert. Das ging auf einmal auch hervorragend.
+ Es war viel US in den Bällen, was daran lag, dass ich erstmals problemlos mit Handgelenkseinsatz spielen konnte. Das ist mir zuvor mit keiner anderen LN mit akzeptabler Fehlerquote gelungen. Ab und an hat er auch mal einen ins Netz gezogen.
Nach Einspielen von Topspin meinerseits habe wir dann eine Übung gespielt (Ich: Topspin diagonal; Er: Block zurück; das 2x; dann Er: Block in meine RH; Ich: LN-RH; Er: Topspin in meine RH; Ich: LN-Block; Er: Schupf in meine VH; dann von vorne). Anfangs recht holprig wurde ich aber immer sicherer und dabei
+ extrem gute Platzierungsgenauigkeit der LN-Bälle
b) nach Hause, Stulle gegessen, Apfelsaft getrunken und dann
c) Vereinsabend (alter Verein)euphoriegeladen und mit breiter Brust
gleich gegen einen etwas stärkeren und einen etwas schwächeren Krökeler angetreten und - Jaul - beide Male glatt
0:3 verloren. Phasenweise gelangen mir fulminante RH-Kracher, zu oft allerdings gingen mir aggressive Bälle hinter den Tisch.
Vom Rückschlag angefrustet ging es dann gegen 2 wesentlich (=> +220 u. +280 TTR-Punkte) stärkere Angreifer. Der zweite ist zudem ein ausgesprochener LN-Töter. Gegen beide hatte ich seit Ewigkeiten kein Land mehr gesehen. Hier leistete der AP ganze Arbeit. Es gelang mir, jeweils 1 Satz zu gewinnen und die übrigen Sätze knapp zu gestalten. Der erste Gegner musste im 3. Satz bei 9:5 und 10:6 alle Tricks auspacken, um mir den Satz noch zu stehlen (=> sehr effektiv: Rotationstopspins als riesige Bogenlampen auf meine weite (noppenfreie
) VH). Der AP glänzte hierbei mittels seiner sehr flachen und wegfallenden Blocks auf Topspin und seiner hohen Platzierungssicherheit im Kurzspiel. Die Gegner machten ungewohnt viele Fehler.
Zwischenstand:- der AP bleibt drauf und wird weiter eingespielt
- Hauptaugenmerk dabei: Blatt beim Block schließen (Hauptfehlerquelle beim Block) und Angriffsschläge wie Konter und Schuss mit extrem kurzer Bewegung und hoher Beschleunigung durchführen also mit viel Handgelenk und weniger Unterarm.
- die von Ric konstatierte Anfälligkeit auf US trat bei mir überhaupt nicht auf weder bei der Aufschlagannahme noch beim Spiel über dem Tisch
Sonstiges:- größter Unterschied zum DP ist die Winkelabhängigkeit beim Block. Hier ist der DP wesentlich gutmütiger; mit ihm geht wesentlich mehr und leichter mit noch offenerem Blatt. Dafür bekommt man bei AP bei richtiger Ausführung (=> flach muss er sein !!) mehr US in den Block und insgesamt einen höheren Störfaktor
- der Name "Premium Allround" ist wirklich absoluter Schrott. Nicht nur, dass er so wenig "sexy" klingt (=> siehe unsere diesbezüglichen Diskussionen). Darüber hinaus suggeriert er, dass es sich um einen gutmütigen und auf Anhieb leicht zu spielenden Belag handelt. Weit gefehlt. Zumindest ich muss mir den Belag erarbeiten. "Premium Zickig" wäre da schon passender.
- allen, die sich zum Test des Belages entschließen, kann ich nur dringend raten, nicht zu schnell die Geduld zu verlieren. Durchhalten lohnt sich.
Abschließen möchte ich mit einer paradoxen Beschreibung, die aber irgendwie den Kern der Sache trifft:
Der AP ist schwieriger zu kontrollieren; wenn man ihn aber kontrolliert, ist die Kontrolle größer.