Guten Morgen zusammen,
nach längerer Abstinenz melde ich mich zu dem Thema Feint Long II.
Kurze Vorgeschichte:
Ich habe Mitte 2014 die Lust an der modernen Abwehr komplett verloren und habe auf 2x NI umgestellt. Da ich auch als moderner Abwehrer drehen konnte Rh Topspin ziehen konnte, fiel mir die Umstellung im offensiven Bereich nicht so schwer. Ganz anders sah das Spiel mit 2x NI im passiven Bereich aus. Vor allem, wenn mein Gegner vor mir eröffnet hat. Rückhandblock? Ganz übel!!
Am vergangenen Samstag habe ich (ohne damit zu trainieren) mein VKM mit einen älteren Curl P1 (war die einzige Noppe, die ich in der richtigen Größe zur Verfügung hatte...) aufgeklebt und bin damit im Punktspiel angetreten. War zufrieden. Erstes Einzel 2:3 verloren, zweites 3:2 gewonnen. Ganz ordentlich für den Anfang.
Nun zum Thema:
Gestern mit dem Feint Long II 1,1mm auf VKM trainiert. Warum der Feint Long II? Ich habe in den letzten Jahren mit dem Curl P1, D.Tecs und Curl P4 jeweils mit >1,0 mm Schwamm Abwehr gespielt. Das Hauptaugenmerk lag auf dem maximalen Unterschnitt in der Abwehr. Auch in der Bezirksliga vorne war nach einem Topspin meistens vorbei für den Gegner und er musste ablegen. ABER ist das wirklich das Ziel des modernen Abwehrspielers? Ich denke nicht. Der Gegner stellt sich irgendwann auch auf dem Monsterschnitt ein und weiß ganz genau, dass er nur 1x ziehen kann. Also legt er den Ball auf den Tisch und fängt wenn ich nicht die Chance zum Angreifen finde von vorne an. Mit dem P4 ist es mir besser gelungen den Schnitt zu variieren. Die extreme Schnittanfälligkeit ist mir gegen Ende zum Verhängnis geworden. Am Tisch hatte ich es noch im Griff, aber die Abwehrbälle sind mir unerklärlich in alle Richtungen geflogen.
Der Feint Long II hat seine Stärke sicher nicht im maximalen Unterschnitt, sondern in der Beherrschbarkeit. Platzierung, Schnittvariation und auf leere Bälle so viel Schnitt generieren zu können, dass der Gegner zieht und nicht schießt sind in meinen Augen die wichtigsten Eigenschaften einer "guten" Noppe. Meine Trainingsgegner gestern wussten auch in den Abwehrbällen nicht immer wie viel Schnitt drin ist und haben daher versucht nachzuziehen. Manchmal ist dies gelungen und ich habe nochmal abgewehrt oder der Gegner hat den Ball ins Netz gezogen. Beide (spielen gut gegen Abwehr) haben mehr Fehler gemacht, weil sie einfach nicht wussten wann wie viel Schnitt im Ball ist.
Ich behaupte der Feint Long II wird unterschätzt bzw. falsch eingeschätzt. Gute Noppe für den modernen Abwehrspieler. Nicht weil er "brachial" Unterschnitt gibt, sondern weil er flexibel ist.
So Long!